Ingwer ist eines der beliebtesten Küchengewürze. Er kann frisch, getrocknet, grob oder fein in so manchen Gerichten und Getränken verwenden werden! Doch wo kommt Ingwer eigentlich her und warum ist er in aller Munde? In diesem Beitrag zeigen wir, dass Ingwer ein Universal-Heilmittel ist und stellen unsere liebsten Rezepte vor. Als Suppe, als Ingwertee und natürlich auch im Kaffee! Richtig gehört: Wenn du auf würzigen Geschmack stehst, kannst du sogar deiner liebsten Kaffeespezialität mit Ingwer einen Kick verpassen.
Warum Ingwer so gesund ist
Schon vor sehr, sehr langer Zeit schwörte man auf Ingwer. Die unterirdisch wachsende Knollenpflanze stammt aus den Tropen und Subtropen. Beim Aufschneiden offenbart sich der Unterschied zu Verwandten wie dem ebenfalls beliebten Kurkuma: Während Ingwer gelb leuchtet, ist Kurkuma – den du z.B. für eine goldene Milch brauchst – orange und kann bei der Zubereitung auf die Hände abfärben. Beim Ingwer musst du das nicht befürchten.
Damals wie heute: Die ganze Welt liebt Ingwer…
Ingwer wird heute in erster Linie in Südostasien angebaut und in alle Welt exportiert. In China war Ingwer früher das Lebenselixier des Kaisers und gilt noch heute als Universalheilmittel in der Tradition von Ayurveda. In Japan legte man Ingwer schon seit Jahrhunderten ein, um ihn als feine Scheibchen zum Sushi zu genießen. So serviert sollte er nicht nur den Gaumen auf den Genuss vorbereiten, sondern auch eventuelle Bakterien bekämpfen – da frischer Fisch mangels der heutigen Kühlmöglichkeiten früher verderblicher war.
Mit der Seefahrt wurde Ingwer vor mehreren Hundert Jahren auch nach Europa exportiert. So sollen die Römer früher sogar eine Steuer auf den ihnen lieb und heiligen Ingwer erhoben haben, der an Fürstenhäusern ähnlich wie Salz zum Würzen verwendet wurde. Ein besonderer Hit wurde Ingwer allerdings in Großbritannien, wo man ohnehin ein Faible für scharfe Curries aus Fernost hat. Dort ist Ingwer im Christmas Pudding, in Ginger Cookies und natürlich im Ginger Ale. Und rotblonde Schöpfe wie Prinz Harry werden dort liebevoll als „Gingers“ bezeichnet – vielleicht weil man ihnen besonderes Feuer zutraut?!

Die positive Wirkung von Ingwer als Heilpflanze
Ingwer ist unglaublich gesund! Dank der vielen Vitamine, Mineralstoffe, ätherischen Öle und Scharfstoffe – den sogenannten Gingerolen und Shoagolen – wurde der Knolle schon 1988 der Status als Heilpflanze anerkannt. Denn sie wirken entzündungshemmend, antibakteriell und sogar schmerzstillend. Darum ist Ingwer bei einer Vielzahl an Beschwerden gut.
Ingwer heizt uns bei Erkältung und Muskelschmerzen ein
Die Ingwerknolle ist schon eine scharfe Angelegenheit. Wer auf ein Stückchen frischen Ingwer beißt, dem brennt anschließend nicht nur die Zunge! Denn das Gewürz steckt voller Scharfstoffe, die die Wärmerezeptoren im ganzen Körper aktivieren. Darum ist es zum Beispiel als Hausmittel gegen Erkältung beliebt, weil es im Tee die Nase so schön frei bläst und obendrein entzündungshemmend sowie antibakteriell wirkt. Auch bei Atemwegserkrankungen wie Asthma wird Ingwer darum gern eingesetzt.
Wegen der einheizenden Wirkung werden Ingwer-Extrakte genauso wie Cayenne-Pfeffer in Wärmesalben und Ölen verwendet, die eine Wohltat für verkrampfte Muskeln und bei Rückenschmerzen sind. Denn Wärme ist nun mal gut bei Verspannungen, und dank Ingwer wird der eigene Körper zu Mini-Sauna 😉
Ingwer ist gut für den Magen und das Verdauungssystem
Außerdem hat Ingwer einen verdauungsfördernden Effekt,da er die Magen-Darm-Tätigkeit anregt und das Wachstum von Bakterien auf der Magenschleimhaut hemmt. Aktuell wird sogar erforscht, ob seine entzündungshemmenden Eigenschaften sogar in der Krebstherapie von Nutzen sein können. Gewiss ist schon, dass Ingwer gegen Übelkeit aller Art – z.B. wegen Reisekrankheit, Infekten oder Chemotheraphie – hilft: Studien zeigen, dass es die Einnahme von Ingwer Krebspatienten besser helfen als etwa chemische Hemmer gegen den Brechreiz.
Momentan wird sogar erforscht, ob das 6er-Gingerol sogar gegen das Wachstum von Krebszellen helfen kann – also sogar in der Tumortherapie selbst eingesetzt wird. Damit ist es neben Kaffee ein weiteres Nahrungsmittel aus dem Küchenschrank, bei dem die Wissenschaft antikarzinogene Wirkungen auf den Prüfstand stellt. Achtung: Konkrete Studien stehen aber noch aus!

Ingwer wirkt wie ein natürliches Schmerzmittel
Besonders beeindruckend finden wir, dass Ingwer dasselbe Enzym im Körper blockieren kann wie Aspirin, und damit eine Art natürliche Kopfschmerztablette ist. Und das, ohne wie der chemische Verwandte auf den Magen zu schlagen – fantastisch! Daher wird es z.B. gegen Kopfweh und Migräne eingesetzt, und hat schon Knie-Arthrose-Patienten so gut gegen Schmerzen geholfen wie die üblichen Mittel der Schulmedizin.
Darüber hinaus werden derzeit viele weitere Wirkungen erforscht: Zum Beispiel ob Ingwer beim Abnehmen helfen kann und den Körper durch Absenken des Blutzuckerspiegels bei Diabetes unterstützt. Ein echtes Universalheilmittel!
Ingwer in der Küche: Unsere liebsten Rezepte
Zum Glück wirkt Ingwer nicht nur gut, sondern schmeckt auch so! Damit qualifiziert er sich zumindest in unserer Küche als eine der Lieblingszutaten. Beim Einkauf im Gemüseladen greifst du am besten nach prallen Knollen, die noch nicht schrumpelig sind – dann ist der Ingwer besonders frisch und saftig. Besonders gut lösen sich seine Scharfstoffe übrigens bei der warmen Zubereitung, und wenn der Ingwer gut zerkleinert ist. Lies hier unsere liebsten Rezepte zum Essen und Trinken – wir haben sogar ein Kaffee-Ingwer-Rezept parat!
(1) Möhren Ingwer Suppe mit Papaya & Chili
Die Möhren Ingwer Suppe mit Papaya und Chili gehört zu unseren Clean Eating Küchenfavoriten. Sie ist schön fruchtig-scharf und heizt ordentlich ein! Perfekt für die kalte Jahreszeit, als leichtes Essen zu Mittag oder Abend, oder als Vorsüppchen beim Menü mit Freunden. In diesen Rezept passen auch sehr gut Süßkartoffeln oder Kürbis, wenn ihr z.B. keine Papaya esst und eine festere Konsistenz bei Suppen mögt.
Zutaten für die Möhren Ingwer Supper mit Papaya & Chili:
- 2-3 Möhren
- 1 große Papaya (oder zwei kleine)
- 1 kleine Knolle Ingwer
- 1 Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- 1 kleine rote Chilischote
- 500ml Gemüsebrühe
- Olivenöl zum Anbraten
- Salz und Pfeffer
- Topping, z.B. Hüttenkäse und gebratener Lauch

Zubereitung der Möhren Ingwer Suppe mit Papaya & Chili:
Zwiebel in einer Pfanne mit etwas Olivenöl anbraten, bis sie glasig ist. Ingwer kleinschneiden und mit hinzugeben. Papaya in grobe Stücke schneiden und ebenfalls kurz mit anbraten. Pfanne vom Herd nehmen. Nun einen Topf mit Gemüse-Brühe ansetzen; wir verwenden Brühwürfel ohne Zusatzstoffe. Geschälte und klein geschnittene Möhren zur Brühe hinzugeben. Etwa 10 Minuten köcheln lassen und dann die Papaya, Zwiebel, Chili und den Ingwer hinzugeben. Weitere 5 Minuten köcheln lassen und zerhackten Knoblauch beifügen.
Am Ende wird die Suppe mit dem Stabmixer püriert und ist fertig. Als Topping mögen wir zum Beispiel Hüttenkäse und angebratene Lauchringe, lecker sind aber auch Schinkenwürfel oder Krabben mit Creme Fraiche. Guten Appetit!
(2) Gewürzkaffee mit Ingwer
Wer etwas Abwechslung in seinen morgendlichen schwarzen Kaffee oder Cappuccino bringen möchte, kann ihn einfach mit einer Scheibe Ingwer verfeinern. Das ist weniger verrückt als z.B. Bullet Proof Coffee und kommt orientalischem Gewürzkaffee nahe. Außerdem ist es auch noch gesund!
Zutaten für den Gewürzkaffee mit Ingwer:
- Eine Tasse Happy Coffee Kaffee
- 1 dünne Scheibe Ingwer
- 1 TL Honig
- 20 ml Wasser
Zubereitung vom Gewürzkaffee mit Ingwer:
Zuerst die Ingwerscheibe mit heißem Wasser übergießen und ca. 10 Minuten ziehen lassen. Dann den Happy Coffee Kaffee (z.B. mit der French Press oder einem Kaffeevollautomaten) frisch aufbrühen und ihn in einer größeren Tasse mit dem Ingwer-Aufguss vermengen. Nach Belieben mit einem Teelöffel Honig süßen. In einer Filterkaffeemaschine kannst du den Ingwer sogar zum Kaffeepulver hinzufügen.

Auch Cappuccino oder Latte Macchiato kannst du mit Ingwer verfeinern, denn er passt super zu Milchgetränken. Lege z.B. eine Ingwerscheibe in die Kaffeetasse und gieße das heiße Getränk auf, damit alles gut ziehen kann. Vor dem Genuss der Kaffeespezialität einfach die Ingwerscheibe entfernen – und schon hast du ein Kaffeegetränk mit würzig-scharfem Pfiff!
(3) Ingwertee-Varianten
Besonders im Tee ist Ingwer ein wirklich tolles Gewürz. Du kannst ihn zu jedem Heißgetränk hinzufügen. Falls du Inspiration brauchst: Hier sind unsere liebsten Varianten vom Ingwertee!
Ingwertee mit Orange
2 Orangen und 1 Zitrone auspressen. Dann mit Honig (ca. 2EL) süßen und nach Belieben Ingwer hinzugeben. Nun gießt du alles mit heißem Wasser auf (ca. 1 Liter). Ein wenig ziehen lassen und fertig ist das süße-scharfe Getränk! Bei einer Erkältung bereiten wir den Ingwertee etwas stärker zu – siehe dazu unseren Beitrag über Hausmittel bei Erkältung.
Schwarzer Tee mit Ingwer und Milch
In einem kleinen Topf etwa 2 Tassen Wasser mit zwei Scheiben für 3 bis 5 Minuten köcheln lassen. Füge 2 Beutel mit schwarzem Tee hinzu, nimm den Topf vom Herd und lasse alles 5 Minuten ziehen. Nun noch einen guten Schuss Milch hinzugeben, umrühren und bei Belieben mit etwas Zucker oder Honig süßen.
Heiße Zitrone mit Ingwer und Minze
Gib den Saft aus 2 Zitronen und etwas Zitronenschale zusammen mit 2 etwa Scheiben Ingwer und 1/2 Bund frische Minze in eine Kanne. Wer es „ingweriger“ mag, nimmt einfach etwas mehr. Wir reiben den Ingwer auch sehr gern, damit sich möglichst viel seiner wertvollen Bestandteile lösen. Übergieße nun alles mit 750 ml heißem Wasser und lasse es ca. 7 bis 8 Minuten ziehen. Süße nach Belieben mit Honig oder Zucker.

Kühler Ingwertee
Bereite deinen Lieblingstee (z.B. schwarzer Tee, Kräutertee, grüner Tee) mit der entsprechenden Menge Wasser zu und stelle ihn beiseite. Ein bis zwei Tassen sind eine gute Menge. Reibe nun ein kleines Stück Ingwer, presse eine Zitrone aus und zerrupfe ein paar Stengel frische Minze. Gib den Ingwer, den Zitronensaft und die Minzblätter in eine Teekanne, die du mit 250 ml heißem Wasser auffüllst. Alles kurz ziehen lassen, dann deinen Tee hinzufügen und nach Belieben mit etwas kaltem Wasser auffüllen. Nach der Abkühlphase hast du einen erfrischenden Ingwertee als kalte Variante!
Fazit: Ingwer tut gut und schmeckt gut!
Diese Ingwer-Rezepte sind besonders geeignet, wenn du dich aus irgendeinem Grund unwohl fühlst: Weil zum Beispiel eine Erkältung im Anmarsch ist, dir etwas auf den Magen geschlagen ist oder du auf natürliche Weise Schmerzen bekämpfen willst. Natürlich sind sie aber auch lecker, wenn du einfach auf den scharfen Ingwergeschmack stehst. Die kleine Knolle ist eben ein Tausendsassa!
Heidi ist die "Kaffee-Doktorin" bei Happy Coffee: Zusammen mit Christian hat die promovierte Betriebswirtin das Unternehmen 2008 gegründet und schreibt ausführlich über alle Themen aus der Kaffee-Szene. Egal ob Kaffee-Zubereitung, Kaffeezubehör oder Kaffeespezialitäten - Heidi recherchiert, probiert, fotografiert und berichtet ausführlich für unsere Leserschaft. Privat trinkt sie am liebsten handgefilterten Kaffee zu einem gesunden Frühstück.