Superfoods: Wo man auch hinschaut, hört man jemanden darüber sprechen oder werben. Dabei handelt es sich scheinbar um wahre Wunder-Lebensmittel, die für die Gesundheit viele Vorteile haben. So sollen sie zum Beispiel zur Stärkung des Immunsystems, einem verbesserten Hautbild, Bekämpfung freier Radikale und angekurbelter Fettverbrennung beitragen. Superfoods scheinen alles zu können, sind oft aber nicht gerade billig. Das liegt auch daran, dass sie entweder importiert werden müssen, langsam wachsen, oder der Anbau kostspielig ist. In diesem Beitrag stellen wir euch in Zusammenarbeit mit den Ernährungsexperten von Healthy Happy bekannte Superfoods vor und untersuchen, was sie wirklich können.
Superfoods: Was sich hinter dem Hype-Begriff verbirgt
„Superfoods“ meinen überlegene Lebensmittel, da sie mit besonders positiven Wirkungen auf unsere Gesundheit einhergehen sollen. Leider ist der Begriff nicht reguliert und kann daher von der Industrie völlig frei gebraucht werden. Wer mit seinem Produkt also als Superfood werben will, der kann das ohne gesetzliche Auflagen oder Abstrafung tun – egal ob es sich um eine Tafel Schokolade oder eine Packung Gummibärchen handelt. Die meisten Verbraucher würden das natürlich niemals glauben. So sehr wir uns auch wünschen, dass solche Leckereien mehr als leere Kalorien und gut für uns sind, so wir wissen doch, dass das nicht stimmen kann.
Was sind nun also die wahren Superfoods? Generell handelt es sich dabei um Speisen und Gewürze mit einer besonders hohen Dichte an Antioxidanzien, Vitaminen und anderen wichtigen Nährstoffen. Oft verstecken sich besonders nährstoffreiche und somit gesunde Lebensmittel bereits seit langer Zeit im Küchenregal oder im heimischen Supermarkt. Wir nehmen sie zu uns, ohne ihrer Wirkung viel Beachtung zu schenken: Sie sind wohlschmeckend, günstig und tun uns einfach gut. In diesem Artikel widmen wir uns jedoch den exotischen und relativ neuartigen Superfoods, die eher nicht auf dem normalen Speiseplan stehen. Sie schmecken nicht unbedingt gut, werden aufgrund ihrer Wunderwirkung aber oft wie Medizin eingenommen und haben sogar ähnliche Effekte.
Die beliebtesten Superfoods von A bis Z
Die Auswahl an den sogenannten Superfoods ist sehr groß. Wir wollen darum nur die beliebtesten davon vorstellen. Sie zeichnen sich durch eine sehr hohe Nährstoffdichte sowie besonders positive Wirkungen auf die Gesundheit aus, die bereits in Studien erforscht worden sind bzw. noch werden. Die meisten Namen hast du wahrscheinlich schon einmal gehört. Hier liest du nun, warum diese Superfoods durchaus zu einem fixen Bestandteil einer gesunden Ernährung werden können.
Acai Beeren: Das Beauty Secret
Diese exotischen Beeren sind in fast jeder Superfoods Liste vertreten und viele Menschen haben sie in Form von Smoothies oder Smoothie Bowls schon einmal probiert. Acai Beeren wachsen als Früchte der Kohlpalme im Amazonasgebiet und stecken voller Antioxidanzien, Vitamin A und Kalzium. Überraschend: Sie haben mehr Fett als Zucker – das schmeckt man, sobald die eher bittere Frucht auf der Zunge landet. Acai wird meist in Pulverform dem Essen in sehr kleinen Dosen beigemischt und ist für sich allein nicht genießbar.
Der wichtigste Wirkstoff in Acai-Beeren ist der sekundäre Pflanzenstoff Anthocyan. Mit einer Dichte an Antioxidanzien, die die meisten Obstsorten erblassen lässt, bekämpft es freie Radikale und schützt damit die Haut sowie andere Zellen des Körpers vorm Altern. Nicht umsonst sind viele Beauty Blogs Fans der kleinen Superbeere, die ebenfalls den Stoffwechsel anregt und beim Abnehmen hilft. Außerdem verbessert Anthocyan die Durchblutung, was das Herz-Kreislauf-System stärkt und unsere kognitive Leistungsfähigkeit erhöht. Wir können dank Acai also besser lernen, was z.B. Studierende freut, und vielleicht sogar degenerativen Hirnerkrankungen wie Alzheimer und Parkinson vorbeugen. Übrigens: Auch der Konsum von Kaffee wird im Zusammenhang mit dem Risiko, an Alzheimer und Parkinson zu erkranken, erforscht. Lies hier warum!
Acai-Beeren (1º Mutirão Bolsa Verde no Estado do Pará by Ministério do Desenvolvimento Social, CC BY-SA 2.0)
Einige Studien befassen sich mit der positiven Wirkung von Acai auf den Stoffwechsel: Von der Reduktion von Cholesterin über einen balancierten Blutzuckerspiegel bis hin zur Gewichtsreduktion. Wie dieser Überblick zeigt, gibt es zu anderen Wirkungen (z.B. Entzündungshemmung, Herzgesundheit) fast nur Laborergebnisse und Tierstudien. Sie deuten auch darauf hin, dass Acai-Beeren Krebszellen bekämpfen könnten. Klinische Studien am Menschen stehen aber noch aus.
Chia: Gut für Verdauung, Stoffwechsel und Knochen
Chia Samen sind, in Form von Chia Pudding oder als kernige Streusel auf vielen Speisen, schon weit verbreitet und beliebt. Kein Wunder: Sie beinhalten essentielle Fettsäuren, die Vitamine A, B, E und D, sowie viele Mineralien und Antioxidanzien. Und so ein Päckchen Chia-Samen kostet nicht mal viel Geld und hält sehr lange. Doch was nun ein Löffel davon z.B. im morgendlichen Müsli bewegen? Na buchstäblich unsere Verdauung, und zwar dank gesunden Ballaststoffen, Vitamin B3 und Proteinen! So regen die kleinen schwarzen Samen unseren Stoffwechsel an, regulieren Heißhunger auf Süßes und halten lange satt. Deswegen helfen sie beim Abnehmen am Bauch und spielen bei Diäten eine Rolle. Als Gel genossen – indem man die Samen in Wasser einlegt – kann Chia sogar einen gereizten Darm wieder ins Lot bringen.
Diese Wirkungen allein reichen schon zur Qualifikation in den Rängen der Superfoods aus, doch Chia kann noch mehr! Es ist gesund für die Knochen, da es viele Mineralien wie Kalzium, Kupfer und Phosphor enthält – die zum Aufbau von Knochengewebe und für die Muskelfunktion nötig sind. Außerdem kann man mit Chia Samen Gelenkschmerzen in den Griff bekommen, da die enthaltenen Omega-3-Fettsäuren entzündungshemmend wirken. Eine gute Übersicht zur Studienlage zu Chia findest du hier.
Chlorella: Entgiftung mit Algen-Power
Chlorella ist eine Süßwasseralge voller Proteine, Vitamine, Mineralien, essentieller Fettsäuren und Aminosäuren. Sie beinhaltet mehr Chlorophyll als die meisten anderen essbaren Pflanzen und ist darum so strahlend grün. Chlorophyll ähnelt in seiner Struktur stark dem Hämoglobin, das unser Blut so rot färbt. Nimmt man Chlorophyll z.B. in hochdosierter Form als Chorella-Tabletten zu sich, trägt es zur Reinigung des Blutes und zum Transport von Sauerstoff und Nährstoffen bei. Das wirkt sich natürlich positiv auf unsere Gesundheit aus und beugt Blutarmut vor. Chorella stärkt das Immunsystem – was auch daran liegen soll, dass es die Fresszellen und damit die Immunantwort bei drohenden Infektionen stimuliert.
Am häufigsten wird die Chorella-Alge dafür gelobt, Giftstoffe aus dem Körper zu entfernen. Jene kommen entweder vom Körper selbst (z.B. Gifte wurzelbehandelter Zähne) oder stammen aus der Umwelt. Denn Lebensmittel beinhalten teils unerwünschte Zusatzstoffe wie Spritzmittel, Schimmelsporen und Emulgatoren. Genauso kann die Luft viele Schadstoffe enthalten, z.B. radioaktive Strahlung, Pestizide, giftige Metalle und Feinstaub. Gerade die vom Feinstaub verursachten freien Radikale sind in größeren Städten ein Problem, denn sie greifen die Haut an und wirken zellschädigend. Hier kommt die Chlorella genau richtig, die als „atmende Alge“ in der freien Natur die Luft reinigt. Dank ihrer Antioxidanzien absorbiert und bindet sie Umweltgifte, die den Menschen betreffen, und leitet sie aus dem Körper. Das trägt zum Schutz der Leberzellen bei.
Einige Studien haben sogar ergeben, dass die Antioxidanzien der Chlorella Entzündungsprozesse verhindern und so vielleicht bei der Bekämpfung von Krebszellen helfen. Für einen eindeutigen Schluss werden jedoch weitere Studien benötigt. Zudem loben manche Wissenschaftler die Chlorella als eines der Superfoods, die den Cholesterinwert regulieren und den Blutdruck senken können.
Hanfsamenöl: Stärkt die Abwehr und beugt Krankheiten vor
Jeder kennt Hanf und der Gebrauch von Cannabis – meist wegen seiner psychoaktiven Substanz THC – ist weit verbreitet. Seit geraumer Zeit ist der Konsum für manche schwerkranke Menschen sogar aus medizinischen Gründen erlaubt. Doch obwohl die medizinischen Vorteile von Cannabis anerkannt und mit Studien belegt sind, bleibt der Konsum von THC (bis auf Ausnahmen in Ländern wie Kalifornien) immer noch illegal. Hanfsamenöl beinhaltet im Gegensatz zu Cannabis jedoch keinerlei THC und ist daher erlaubt. Ohne den psychoaktive Wirkstoff handelt es sich bei Hanf auch nur um eine Pflanze mit besonders vielen Nährstoffen, die man zu den Superfoods zählen darf.
Ergo sind Hanfsamenöl und Cannabis zwei verschiedene Dinge, denn das Öl hat keine berauschende Wirkung. In ihm stecken alle essentiellen Aminosäuren und Fettsäuren. Weiter beinhaltet Hanfsamenöl das Globulin Edestin – ein Protein, das dem Globulin im menschlichen Blutplasma sehr ähnelt. Es trägt zur Bildung von Antikörpern bei, um Krankheitserreger und Gifte zu erkennen und auszuschalten. Obendrein sind das Protein und die Antioxidanzien im Hanf nützlich, um Zellschäden zu reparieren und DNA-Schäden zu verhindern – die z.B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs verursachen können.
Doch das ist nicht alles: Hanfsamenöl wird zur Vorbeugung einer Vielzahl von Gesundheitsproblemen eingesetzt. Erstens beinhaltet es sowohl Omega-6- als auch Omega-3-Fettsäuren im perfekten 3:1 Verhältnis, was zur Prävention von Herzkrankheiten wichtig ist und das Blut vom Verklumpen abhält. Zweitens haben Studien gezeigt, dass Cannabis-Öl gegen Entzündungen wirkt und das Risiko von Organschäden verringert. Es eignet sich deswegen im Einsatz gegen Erkrankungen, an denen entzündliche Prozesse beteiligt sind, wie z.B. Arthritis und Alzheimer. Drittens unterstützt Hanfsamenöl den Hormonhaushalt und kann für Frauen, die an PMS leiden, sinnvoll sein. Denn die im Hanf enthaltenen Fettsäuren reduzieren nachweislich PMS-Symptome wie Brustschmerzen oder depressive Verstimmungen.
In der Krebsmedizin werden Cannabis-Produkte bisher zur Bewältigung der Symptome während der Chemo- und Strahlentherapie (z.B. Schmerzen, Appetit- und Schlaflosigkeit) eingesetzt. Momentan laufen Studien, wie der Konsum die Bildung von Krebszellen selbst verlangsamen kann.
Kefir: Gesund für Darmflora und Immunsystem
Kefir hat doch schon Oma mit Kefirknollen zu Hause selbst gemacht. Wahrscheinlich wunderst du dich nun, was das fermentierte Milchgetränk auf der Liste der Superfoods zu suchen hat. Ganz einfach: Kefir ist eines der proteinreichsten Lebensmittel auf unserem Planeten und quillt vor lauter guten Bakterien geradezu über! Genauer gesagt stecken viele Probiotika drin, also Milchsäurebakterien. Sie sind gut für die Verdauung, eine gesunde Darmflora und wirken gegen allerlei Magen-Darm-Krankheiten. Zum Beispiel kann Kefir vor dem Reizdarmsyndrom schützen und hilft bei Durchfall.
Grundsätzlich sorgt ein gesunder Darm für ein gutes Allgemeinbefinden. Denn wie heißt es so schön im Volksmund: Der Darm ist der Sitz des Immunsystems. Hier wohnen die meisten Abwehrzellen, erkennen bzw. bekämpfen Eindringlinge und regeln so den Großteil unserer Immunabwehr. Kefir hält also nicht nur den Darm, sondern auch unsere Abwehr in Schuss. Dabei spielt das enthaltene Biotin eine Rolle, das die Aufnahme von Nährstoffen im Körper erleichtert. Einzigartig im Kefir ist das Probiotikum Lactobacillus Kefiri. Es schützt uns vor Infektionen, indem es schlechte Bakterien wie Salmonellen oder E.Coli am Ausbreiten behindert. Ein weiteres, nur im Kefir enthaltenes Probiotikum ist das antibakteriell wirkende Kefiran.
Ansonsten schätzen Schwangere Kefir wegen seines hohe Gehalts an Folsäure, das für die Entwicklung des Ungeborenen wichtig ist. Kefir nützt aufgrund des hohen Gehalts an Kalzium und Vitamin K2 (das die Kalziumaufnahme reguliert) beim Stärken der Knochen und zum Vorbeugen von Osteoporose. Angeblich sollen die Probiotika im Kefir auch beim Bekämpfen von Krebszellen eine Rolle spielen – doch die Forschung auf diesem Gebiet steckt noch in den Kinderschuhen.
Maca: Für ein besseres hormonelles Gleichgewicht
Maca hat sich gerade unter den Kaffeetrinkern unserer Gesellschaft einen Namen gemacht. Mittlerweile kann man statt der morgendlichen Kaffeespezialität in vielen Cafés auch Kreationen mit der peruanischen Wunderpflanze bestellen: Zum Beispiel einen Maca Latte mit Maca-Pulver, der nicht mit Matcha Latte (Matcha = Grünteepulver) verwechselt werden sollte. Maca wird auch “peruanischer Ginseng” genannt und wächst oft in Puno – also derselben Region, wo unser peruanischer Happy Coffee herkommt. Der steigende Trend könnte damit zu tun haben, dass Maca essentielle Aminosäuren beinhaltet, die für mehr Energie und Ausdauer sorgen. Außerdem stecken in der Knolle jede Menge Antioxidanzien, Mineralstoffe (z.B. Kalzium, Kalium, Zink, Kupfer, Phosphor, Natrium) und Vitamine (z.B. Vitamin C, B1, B2 und B6). Wer sich also eines dieser leckeren Maca-Rezepte zubereitet, trägt zum Decken des täglichen Nährstoffbedarfs bei.
Maca root by inyucho (used under CC BY 2.0)
Besonders bekannt ist die Maca Wurzel unter den Superfoods aber vor allem für ihre adaptogene Wirkung: Sie sorgt für ein hormonelles Gleichgewicht im Körper, indem die Hormonproduktion reguliert wird. Schon bei den Inkas galt Maca nicht grundlos als Aphrodisiakum: Heute belegen Studien wie diese oder jene hier, dass die Knolle von Depressionen bedingte sexuelle Dysfunktionen – wie verminderte Libido, Impotenz oder Empfindungsstörungen – lindert. Es gibt sogar Hinweise, dass Maca die Spermienqualität und Fruchtbarkeit von Männern erhöht sowie bei Frauen typische Wechseljahrbeschwerden lindert. Größere Studien werden diese Wirkungen in Zukunft sicher weiter untersuchen. Bisher nur an Tieren erwiesen ist, dass Maca die Lernfähigkeit verbessert und zur Knochengesundheit beitragen kann.
Moringa: Der Jungbrunnen
Moringa ist ein Meerrettichbaum aus Nordindien, der besonders resistent ist und sehr schnell wächst. Alle seine Bestandteile sind essbar, aber besonders die Blätter haben heute in pulverisierter Form auch in unseren Breitengraden den Ruf eines Superfoods. Das liegt daran, dass man im Moringa-Pulver viele gesunde Nährstoffe findet: Es ist reich an essenziellen Aminosäuren, Vitaminen (z.B. A, B1, B2, B3, B6, C) und Mineralien (z.B. Calcium, Potassium, Eisen, Magnesium, Phosphor, Zink). Zudem strotzt Moringa vor Antioxidanzien. Deswegen kann Moringa den Speiseplan gut ergänzen. Es stärkt das Immunsystem und wirkt entgiftend, was z.B. Entzündungen im Bauchraum lindert und Leberschäden vorbeugt. Ähnlich wie bei Ingwer regen die Senföle von Moringa die Verdauung an und wirken antibakteriell.
Moringa Oleifera by Hari Prasad Nadig, used under CC BY-SA 2.0)
Allerdings ist es ein Irrglaube, dass Moringa insgesamt bessere Nährwerte als gesunde Lebensmittel hat. Ein kritischer Beitrag zeigt: Karotten haben deutlich mehr Beta-Carotin, in Spinat steckt mehr Kalium und in Orangen mehr Vitamin C. Was Moringa speziell macht, ist der Mix aus etwa 90 Nährstoffen sowie der extrem hohe Gehalt an Kalzium, Vitamin E, Vitamin B2 sowie Zeatin. Erst sie machen Moringa zu einem der Superfoods und sollten der Grund sein, es zu sich zu nehmen. Wer einen erhöhten Kalziumbedarf hat, kann ihn mit Moringa decken und die Knochen stärken. Stressanfällige Personen werden dank des hohen Vitamin B2- Gehalts in der Knolle ausgeglichener. Nahezu unschlagbar ist Moringa, wenn es um die Zellgesundheit geht: Vitamin E und das Wachstumshormon Zeatin – welches den Moringa-Baum so sprießen lässt – halten uns jung und agil. Zeatin wirkt außerdem wie ein natürlicher Dünger und sorgt dafür, dass der Körper die benötigten Nährstoffe besser aufnehmen kann.
Schwarzkümmelöl: Wirklich ein Allheilmittel?
Schwarzkümmelöl wird oft einfach schwarzes Öl oder Korianderöl genannt. Trotz vieler Namen handelt es sich um Ein- und Dasselbe: Öl von der Nigella Sativa Pflanze, also echtem schwarzen Kümmel. Dieses Gewürz ähnelt optisch schwarzem Pfeffer und ist seit über 2000 Jahren als Heilpflanze bekannt. Seine Hauptwirkstoffe sind Nigellon – angeblich wirksam gegen alles außer den Tod selbst – und Thymochinon. Sie wirken schmerzlindernd, blutdrucksenkend und cholesterinregulierend, für ein fittes Herz. Zudem bekämpfen sie Bakterien, Viren und Entzündungen und sogar bestimmte Tumorfaktoren. Nigellon und Thymochinon sind zusagen Superwirkstoffe eines Superfoods! Schwarzkümmelöl beinhaltet darüber hinaus aber auch noch andere Vitamine und Mineralien, die äußerst wichtig sind: Essentielle Fettsäuren, die Vitamine B1, B2 und B3, Eisen, Kupfer, Zink und Phosphor.
Glaubt man Studien, so kann Schwarzkümmelöl gegen sämtliche Krankheiten helfen: So zum Beispiel bei Allergien, Asthma, entzündlichen Hautproblemen wie Schuppenflechte oder Akne, Gelenk- und Rachenentzündungen oder bei Symptomen einer schlechten Verdauung (z.B. Krämpfe, Sodbrennen und Parasitenbefall). Die Antioxidanzien vom schwarzen Kümmel unterstützen außerdem das Immunsystem, was in der Krebstherapie – wenn der Körper von Chemo und Strahlen angegriffen ist – eine große Rolle spielt. Doch schwarzer Kümmel wird in der Onkologie auch präventiv eingesetzt, denn es regt die weißen Blutkörperchen zur Bekämpfung von Krebszellen an. So können sie daran gehindert werden, zu Tumoren heranzuwachsen.
Spirulina: Eine Eiweiß- und Nährstoffbombe
Spirulina ist genau wie Chlorella eine Süßwasseralge und eines der beliebtesten Superfoods. Da der Geschmack nicht besonders aufregend ist, wird Spirulina oft in gepresster Form als Tablette oder Pulver eingenommen. Die besonders kraftvolle kleine Blaualge ist eines der ältesten und zugleich eiweißreichsten Lebewesen auf dem Planeten. Zu über 60% besteht sie aus vollwertigen Proteinen, was deutlich mehr ist als zum Beispiel bei Soja und magerem Fleisch. Das macht Spirulina bei Athleten sehr beliebt, die sich vom Verzehr eine bessere Leistungsfähigkeit bzw. langsamer eintretende Ermüdungserscheinungen versprechen. Diese Wirkung konnte bereits in Studien nachgewiesen und zum Teil damit erklärt werden, dass Spirulina die Aufnahme von Sauerstoff im Blut verbessert und gleichzeitig Stresssymptome und Muskelschäden vorbeugt.
Auch für normale Konsumenten ist Spirulina eines der beliebtesten Superfoods. Das liegt daran, dass sie im Gegensatz zu anderen Algen nur wenig Jod enthält und zugleich eine hohe Nährstoffdichte hat. Spirulina ist unter anderem reich an Beta-Carotin, B-Vitaminen (B1, B2, B3 und B12), Vitamin E, Kalzium, Magnesium und Eisen. Mit diesem Cocktail soll die Alge den Blutdruck regulieren, zur Entgiftung des Körpers von Schwermetallen beitragen und freie Radikale neutralisieren. Das stärkt das Immunsystem, die Zellgesundheit und beugt frühzeitiger Hautalterung vor. Zudem soll Spirulina den Cholesterinspiegel als auch den Blutdruck senken, und den Blutzucker z.B. im Rahmen der Behandlung von Diabetes regulieren.
Obwohl die positive Wirkung von Antioxidantien im Kampf gegen Krebszellen lange bekannt ist, so muss der Einsatz von Spirulina in der Onkologie weiter erforscht werden. In-Vitro-Versuche (im Reagenzglas und mit Tieren) ergaben, dass Spirulina signifikant zur Rückbildung von Krebszellen beiträgt. Solche Ergebnisse lassen sich aber nicht 1:1 auf den Menschen übertragen und bedürfen weiterer Forschung. Allerdings stimmen erste Resultate einer kleinen Invivo-Studie zur Wirkung von Spirulina bei Mundhöhlenkrebs optimistisch. Noch mehr über Spirulina kannst du hier nachlesen.
Superfoods können, aber müssen nicht auf deinen Speiseplan
Wir konnten dir hoffentlich einen kleinen Überblick über die beliebtesten Superfoods geben. Im Vergleich zu gesunden Nahrungsmitteln, die in jeder Küche zu finden sind, haben sie oft eine höhere Dichte und / oder Vielfalt an Nährstoffen, Vitaminen und Mineralien. Allerdings kosten sie auch eine gute Stange Geld! Daher sollte man je nach individuellem Bedarf schauen, welches der Superfoods vielleicht eine sinnvolle Ergänzung auf dem eigenen Speiseplan darstellen kann. Und natürlich gehört auch eine gesunde Lebensweise mit viel Schlaf und Sport dazu, um fit zu sein bzw. zu bleiben. Denn aus einer junkfood-liebenden Couch Potato werden selbst Superfoods keinen Superhelden zaubern 😉
Beim Kauf von Superfoods sollte unbedingt auf gute Qualität geachtet werden. Halte nach reinen Produkten in Bio-Qualität Ausschau, die schonend verarbeitet und frei von unnötigen Zusatzstoffen und Konservierungsmitteln sind. Einige empfehlenswerte Beispiele, die gern gekauft werden:
- Acai-Pulver von Naturschätzchen
- Chia-Samen von Lovefoods
- Chlorella-Tabletten von The Happy Tree Company
- Hanfsamenöl von Limucan
- Kefirknollen von Natural Kefir Drinks
- Maca-Pulver von GrünHoch2
- Moringa-Kapseln von AQAYO
- Schwarzkümmelöl von Seitenbacher
- Spirulina-Presslinge von Bio Nutra
Hast du selbst schon Superfoods ausprobiert? Oder hältst du das alles für Humbug? Schreib uns gern deine Meinung in die Kommentare!
Heidi ist die "Kaffee-Doktorin" bei Happy Coffee: Zusammen mit Christian hat die promovierte Betriebswirtin das Unternehmen 2008 gegründet und schreibt ausführlich über alle Themen aus der Kaffee-Szene. Egal ob Kaffee-Zubereitung, Kaffeezubehör oder Kaffeespezialitäten - Heidi recherchiert, probiert, fotografiert und berichtet ausführlich für unsere Leserschaft. Privat trinkt sie am liebsten handgefilterten Kaffee zu einem gesunden Frühstück.