Espresso Martini Rezepte - Klassisch oder Alkoholfrei

Espresso Martini: Klassisch oder Alkoholfrei – Unsere Rezepte und Zubereitungstipps

Meinen ersten Espresso Martini habe ich vor ein paar Jahren in einer Beach Bar in Sri Lanka getrunken – und war schwer verliebt. Er schmeckte herrlich nach Kaffee, nicht zu alkoholisch, und war geziert von einer feinen Creme-Haube mit drei Espressoböhnchen. Hmmm… Und ansehnlich sah das Ganze, serviert im langstieligen Glas, natürlich auch aus.

Die gute Nachricht: Einen Espresso Martini bekommt man dank der nur wenigen Zutaten auch zu Hause sehr leicht hin! In diesem Artikel stelle ich zwei Rezepte vor: Eins für klassischen Espresso Martini und eins für eine alkoholfreie Variante. Außerdem gibt’s Tipps, wie der koffeinreiche Cocktail wirklich perfekt gelingt.

Espresso Martini - Espressobohnen
Perfekt für Espresso Martini: Unser Happy Coffee Chiapas Intense, ein Arabica-Robusta-Blend

1. So wurde Espresso Martini erfunden

Geht ein Model in eine Londoner Bar und flüstert dem Barkeeper zu: „Mach‘ mir einen Drink, der mich erst aufweckt und anschließend umhaut“. So beginnt nicht etwa ein Flachwitz, sondern die Entstehungsgeschichte des Espresso Martini, Ende der 1980er Jahre zugetragen in Fred’s Bar. Der gute Barkeeper kam dem Wunsch der jungen Frau natürlich nach und mischte Espresso mit Vodka, präsentabel serviert in einem Martini-Glas. Geboren war „Vodka Espresso“ – oder „Espresso Martini“, wie wir ihn heute besser kennen.

Tatsächlich hat ein Espresso Martini nichts mit dem als „Martini“ bekannten Wermut zu tun: Seinen Namen verdankt der Cocktail allein der Tatsache, dass es zu seiner Entstehungszeit schick war, Drinks im langstieligen Martini-Glas zu servieren.

Das Martini-Glas gab dem Espresso-Cocktail seinen Namen

2. Espresso Martini: Klassisches Rezept

Ein authentischer Espresso Martini besteht nur aus wenigen Zutaten und zelebriert Kaffee-Aromen. Gerade deswegen solltest du bei der Auswahl auf gute Qualität achten:

  • Nimm‘ Bio-Espressobohnen, die schonend und vor allem frisch geröstet wurden – z.B. eine unserer beliebten Happy Coffee Sorten. Wir mögen im Espresso Martini z.B. unseren Chiapas, Chiapas Intense oder Capim Branco sehr gern. Wichtig: Der Espresso sollte vor der Zubereitung frisch gemahlen und am besten mit der Siebträgermaschine (elektrisch oder manuell) zubereitet werden.
  • Dein Vodka sollte hochwertig sein und keine „funky“ Aromen besitzen, die nicht gut zum Espresso passen – fruchtige oder allzu zitrus-lastige Vodkas scheiden aus. Entscheide dich für sehr klassische Vodkas, die höchstens für etwas mehr „Cremigkeit“ und Süße auf der Zunge sorgen, z.B. Grey Goose, Black Cow Vodka oder Ketel One
  • Beim Kaffeelikör schwören viele auf den klassischen Kahlua. Wir persönlich finden andere Marken deutlich aromatischer, z.B. Herencia de Plata oder Mr. Black. Je nachdem, wie süßlich dein favorisierter Kaffeelikör ist, kannst du im Espresso Martini auf den optionalen Zuckersirup verzichten.

Zutaten für klassischen Espresso Martini (ein Glas)

  • 25 – 30 ml kalter Espresso (einfacher Espresso), z.B. Happy Coffee Chiapas Intense
  • 45 ml Vodka, z.B. Black Cow
  • 25 ml Kaffeelikör, z.B. Mr. Black
  • 5ml Zuckersirup (optional)
  • Espressobohnen zum Dekorieren
  • Eiswürfel zum Shaken
  • Cocktail Shaker

Zubereitung vom klassischen Espresso Martini

Einen Cocktail Shaker zu 1/3 mit Eiswürfeln füllen und alle Zutaten (bis auf die Garnitur) hinzufügen. Ordentlich durch shaken.

Anschließend den Espresso Martini in ein gekühltes Martiniglas oder eine Sektschale abseihen. Schön zügig arbeiten, damit der cremige Schaum erhalten bleibt und den Drink toppt.

Nach Wunsch mit Espressobohnen garnieren und sofort genießen 🙂

Espresso Martini - Klassisches Rezept mit Vodka
Klassischer Espresso Martini – stilecht mit drei Espressobohnen verziert

3. Espresso Martini: Alkoholfreie Variante

Mittlerweile gibt es immer mehr Cocktails, die ganz ohne Alkohol auskommen – und diese sogenannten „Mocktails“ schmecken meistens genauso gut. Selbst Espresso Martini lässt sich mit diesen Kniffen alkoholfrei zubereiten:

  • Die Menge an Espresso wird im Vergleich zur alkoholischen Variante verdoppelt: Du verwendest einen doppelten Espresso, um den fehlenden Kaffeelikör zu kompensieren. Deine Espressobohne sollte im Idealfall schön kräftig sein.
  • Der Vodka wird mit Kräuter-Destillat ersetzt. Manche beliebten alkoholfreien Gins sind uns allerdings zu „gurkig“ für alkoholfreien Espresso Martini. Aber Seedlip Spice 94 oder Siegfried Wonderleaf können wir uneingeschränkt empfehlen: Damit wird der Drink kräutrig-würzig, dem Original gar nicht mal unähnlich, schäumt gut, und schmeckt.
  • Unbedingt etwas Zuckersirup verwenden – er ersetzt die Süße vom Kaffeelikör, der in der alkoholfreien Variante natürlich fehlt. Falls du ihn findest: Alkoholfreien Kaffeelikör nehmen!

Zutaten für alkoholfreien Espresso Martini (ein Glas)

  • Eiswürfel zum Shaken
  • Cocktail Shaker

Zubereitung vom alkoholfreien Espresso Martini

Einen Cocktail Shaker zu 1/3 mit Eiswürfeln füllen und alle Zutaten (bis auf die Garnitur) hinzufügen. Ordentlich durch shaken.

Anschließend den alkoholfreien Espresso Martini in ein gekühltes Martiniglas oder eine Sektschale abseihen. Der Schaum aus dem Shaker sollte dem Drink die Krone aufsetzen.

Nach Wunsch mit Espressobohnen garnieren und sofort genießen 🙂

Espresso Martini Alkoholfrei
Alkoholfreier Espresso Martini: Überraschend lecker und ebenfalls mit Schaumkrone

4. Kniffe für den perfekten Espresso Martini

Möglichst echten Espresso verwenden. Sprich: Frisch aus der Siebträgermaschine zubereitet, inklusive Crema. Im Notfall tut es auch ein Espressokocher, bei dem du allerdings eher einen Mokka mit vielen Schwebeteilchen erhältst. Was gar nicht geht ist Filterkaffee – der ist viel zu mild und zu dünn, und wird daher auch keinen großartigen Schaum beim Mixen erzeugen.

Kalt muss der Espresso sein. Ja, richtig gehört! Sonst wird der Drink nach den Mixen im Glas zu wässrig und erwärmt sich zu schnell. Also: Mit kaltem Espresso schmeckt es definitiv besser.

Glas vorkühlen. Das geht unkompliziert, indem du deine Eiswürfel, die du später zum Shaken brauchst, während dem Espressokochen kurz im Cocktailglas „parkst“. Alternativ kannst du dein Glas natürlich auch kurz ins Tiefkühlfach legen.

Nicht mit zu viel Eis shaken. Sonst verwässert dein Espresso Martini und wird weniger schaumig, da zu wenig Luft im Shaker ist. Wir empfehlen, den Shaker zu 1/3 mit Eis zu füllen.

Schütteln, schütteln, schütteln. Mindestens eine halbe Minute sollten es schon sein: Die Zutaten müssen komplett durchgefroren und die Eiswürfel am Ende komplett klein geshaked sein. So bekommst du auch den besten Schaum hin. Also, wenn du das Gefühl hast, deine Arme fallen vor lauter Schütteln gleich ab, dann leg noch mal 10 Sekunden drauf 😉

„Ok, sag‘ das keinem. Profi-Barista werden vielleicht sauer, dass ich diesen Tipp teile, oder abstreiten, davon zu wissen. Tatsächlich gibt es einen Trick, um supercremigen und haltbaren Schaum auf deinem Espresso Martini wie in der Bar hinzubekommen: Einen halben Löffel Aquafaba hinzufügen – den Saft der Kichererbse, der den Geschmack nicht beeinträchtigt!“ (Spoonabilities)

Schaum gut aufteilen bei mehr als einer Portion. Falls du zwei oder mehr Espresso Martini zubereitest, gieße die Gläser erst jeweils halbvoll, und teil‘ zum Schluss den schaumigen Rest auf. So sorgst du dafür, dass wirklich jede Portion genug vom Schäumchen abbekommt.

Espresso Martini Tipps
Pssst… Wir haben die Geheimnisse der Profi Barista entlarvt

5. Espresso Martini abwandeln: Nicht zu viel des Guten!

Auch wenn mittlerweile viele Alternativ-Rezepte mit Cold Brew & Co. im Internet herumschwirren: Für uns gehört in Espresso Martini nun einmal Espresso, und auch an den restlichen Zutaten würden wir nicht allzu viel ändern. Sonst hast du am Ende einfach nur noch irgendeinen „Kaffee mit Schuss“ 😉

Folgende, kleinere Abwandlungen klingen aber durchaus lecker:

  • Espresso Rumtini: Dazu wird Vodka durch würzigen Rum (z.B. besonders hochwertigen, aromatischen Black Rum) ersetzt. Mittlerweile gibt es sogar alkoholfreien Rum!
  • Flying Frenchman: Dahinter verbirgt sich ein Absinth Espresso Martini, der mit etwas Sternanis anstelle der Espressobohnen garniert wird.
  • Vanilla Espresso Martini: Mit Vanille Vodka, z.B. von Absolut, bekommt der Drink eine feine süßliche Note. Auf Wunsch darf auch etwas Monin Vanilla Sirup in den Shaker.

Na dann, viel Spaß beim Espresso zubereiten und Cocktail schlürfen!

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Heidi ist die "Kaffee-Doktorin" bei Happy Coffee: Zusammen mit Christian hat die promovierte Betriebswirtin das Unternehmen 2008 gegründet und schreibt ausführlich über alle Themen aus der Kaffee-Szene. Egal ob Kaffee-Zubereitung, Kaffeezubehör oder Kaffeespezialitäten - Heidi recherchiert, probiert, fotografiert und berichtet ausführlich für unsere Leserschaft. Privat trinkt sie am liebsten handgefilterten Kaffee zu einem gesunden Frühstück.


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