Kakao

Kakao: Über die Wirkung des Powerfoods und leckere Rezepte

Kakao, bzw. Trinkschokolade, ist eines der Lieblingsgetränke der Deutschen – neben Kaffee natürlich. Gerade in den kalten Wintermonaten genießen viele auf den Weihnachtsmärkten oder Zuhause eingekuschelt auf dem Sofa eine leckere heiße Schokolade mit Sahne oder kleinen Marshmallows. Doch Kakao kann noch viel mehr, als unsere Stimmung verbessern: Die Kakaobohne ist zudem noch gesund. Die meisten Menschen kennen Kakao nur in Verbindung mit Trinkschokolade oder als Dessert. Nur wenige wissen, wie gesund Kakaobohnen wirklich sind und daher werden die Bohnen in ihrer Wirkung deutlich unterschätzt.

Wir erzählen euch heute ein wenig über die Wirkung des Powerfoods und geben euch ein paar leckere Rezepte an die Hand. Über die Geschichte der Trinkschokolade und den Anbau der Kakaopflanze, den weiten Weg bis hinein in eure Kakao-Tasse haben wir euch bereits in einem separaten Artikel erläutert. Eine kurze Information darüber geben wir euch aber natürlich trotzdem.

Trinkschokolade mit Tradition: Geschichte und Anbau des Kakao

Als Kakao wird im Allgemeinen das Pulver bezeichnet, das durch Rösten und Zermahlen der Samen des Kakaobaumes entsteht. Der Kakaobaum trägt Früchte mit Samen, welche auch Kakaobohnen genannt werden. Ebenfalls als Kakao wird das aus Kakaopulver zubereitete Getränk bezeichnet, die Trinkschokolade. Kakao ist ein wichtiges Exportprodukt zahlreicher Entwicklungsländer und der Grundstoff bei der Herstellung von Schokolade.

Wo kommt die Kakaobohne her?

Die Kakaopflanze stammt höchstwahrscheinlich aus Südamerika, die Geschichte des Anbaus beginnt allerdings in Mittelamerika. Genutzt wurde ca. 1000 v. Chr. vermutlich nicht die Kakaobohne, sondern das zuckerhaltige Fruchtfleisch, das zu einem alkoholhaltigen Getränk verarbeitet wurde. Die Azteken kannten die Pflanze seit dem 14. Jahrhundert. Bei ihnen galt sie als heilig und wurde als Geschenk ihres Gottes betrachtet und verehrt. Die aus der Frucht gewonnenen Bohnen wurden allerdings nicht nur als Opfergabe verwendet, sondern auch als Zahlungsmittel und zur Zubereitung eines Gewürztrankes, der sich vom heute verbreiteten Kakaogetränk geschmacklich deutlich unterscheidet.

Kakao

Kurzinfo: Kann man eine Kakaopflanze zuhause halten?

Die Kakaopflanze ist der Lieferant der beliebtesten Süßigkeiten der Welt – Schokolade. Als Trinkschokolade ist sie nicht ohne Grund eine super Kaffeealternative für alle, die keinen Kaffee mögen oder für Kinder. Und welche Süßschnabel hätte nicht gerne eine Schokoladen-Quelle zuhause? In der Theorie ist es auf jeden Fall möglich, dass ihr euch eine Kakaopflanze in euren eigenen vier Wänden haltet.

Die Kakaopflanze mag es sehr warm und feucht. Eine Temperatur von über 18°C sollte für die Zimmerpflanze in jedem Fall ermöglicht werden. Am besten geeignet ist ein halbschattiger Platz, da die Pflanze keinem direkten Sonnenlicht ausgesetzt werden sollte. Eine höhere Luftfeuchtigkeit kann mithilfe eines Luftbefeuchters erzeugt werden, oder ihr besprüht die Pflanze mehrmals täglich mit Wasser.

Was ihr beim selber ziehen der Kakaobohne beachten solltet:

  • Nicht zu nah an die Heizung stellen
  • Nicht zu nass halten, sonst bildet sich Schimmel
  • Mindestens 18°C Zimmertemperatur
  • Feuchte Luft (mithilfe eines Luftbefeuchters)
  • Kein direktes Sonnenlicht
  • Im Winter künstlich beleuchten

In den Wintermonaten müsst ihr die Pflanze künstlich beleuchten. Die Kakaopflanze ist eine Ganzjahrespflanze und benötigt permanente Pflege. In einer Humus-Torf-Schicht gedeiht die Pflanze gut, wenn auch nur sehr langsam.

Kakaobohnen kommen nur mit Befruchtung

Die Kakaopflanze hat sehr schöne weiße oder rötliche Blüten, die aber auch gepflegt werden müssen. Aus den Blüten gehen nach etwa 5-6 Monaten die Kakaobohnen hervor. Eure Kakaopflanze muss allerdings auch befruchtet werden, damit sie überhaupt Früchte bilden kann. In der Natur übernehmen dies die Mücken, zuhause müsst ihr selbst Hand angelegen. Ihr nehmt morgens Pollen von eurer Pflanze ab und befruchtet mit diesen dann abends die Knoten. Eine Erfolgsgarantie ist dies nicht, am Besten funktioniert die künstliche Bestäubung, wenn ihr zwei Kakaopflanzen habt. Die Kakaopflanze zu befruchten ist nicht einfach, hier gehört Arbeit und viel Geduld dazu. (Quelle: Garten Lexikon)

Kakao

Von der Kakaobohne zur Schokolade

Kakao stellt den wichtigsten Grundstoff für die Herstellung von Schokolade dar. Die Kakaobohnen verfügen allerdings noch nicht über den typisch süßen Geschmack, den wir von kakaohaltigen Lebensmitteln kennen. Im Gegenteil: Die Früchte sind sogar sehr bitter. Was nichts Schlechtes ist, denn rohe Kakao-Nibs sind z.B. in einer Acai Bowl zum Frühstück ein netter herber Partner zum eher süßen Obst. 

Von der Kakaobohne bis zum fertigen Kakaopulver ist es jedenfalls ein langer Weg: Die geernteten Kakaofrüchte werden geöffnet, woraufhin das Fruchtfleisch anfängt zu gären. Durch den dabei entstehenden Alkohol verlieren die Pflanzen einen Teil ihrer Bitterstoffe. Insgesamt dauert dieser Vorgang etwa 10 Tage.

Anschließend werden die Kakaobohnen getrocknet und in schokoladenproduzierende Länder geliefert. Hier werden die Bohnen zunächst zu Kakaomasse (das könnt ihr auf dem Bild weiter unten gut sehen) und später zu Kakaobutter und Kakaopulver weiterverarbeitet. Noch genauer könnt ihr diesen Prozess in unserem Artikel über Kakaobohnen nachlesen.

Powerfood: Warum Kakao gut für deine Gesundheit ist

Tatsächlich ist roher Kakao sehr gesund. Er enthält viele gesunde Inhaltsstoffe, die sogar beim Abnehmen helfen können. Kaum vorzustellen, aber trotz 80% Fett und 20% Zucker ist die Kakaobohne eins der gesündesten Lebensmittel.

Fun Fact: Bis zum 19. Jahrhundert war Schokolade nur in Apotheken erhältlich und galt damals für medizinische Zwecke. Außerdem war sie nur den wohlhabenden Leuten gegönnt.

Kakaobohnen und ihre gesunden Nährstoffe

  • Magnesium: Kakaobohnen besitzen sehr viel davon. Die Aufnahme von Magnesium erhöht die Gehirnleistung und reguliert den Stoffwechsel. Außerdem liefert es Energie, die es zum Aufbau der Knochen und Muskulatur braucht. Magnesium kräftigt somit auch den Herzmuskel und senkt den Blutdruck.
  • Calcium: Der hohe Calciumgehalt der Bohne unterstützt u.a. den Knochenbau und die Gesundheit der Zähne. Sie hat sogar mehr Calcium als Milch.
  • Eisen: Während der Eisengehalt bei Spinat nur 3,6 mg beträgt, hat roher Kakao ganze 7,3 mg Eisen.
  • Antioxidanten: Antioxidanten besitzen viele Vitamine und Mineralstoffe. Diese sorgen dafür, dass der Cholesterinspiegel gesenkt wird, die Blutgefäße erweitert werden und beugen Schlaganfällen und Herzinfarkten vor.
  • Zink: Zink tut nicht nur der Haut gut, sondern reguliert die Insulinspeicherung und ist wichtig für das Immunsystem.
  • Fettsäuren: Essentielle Fettsäuren werden vom Körper nicht selber hergestellt. Deswegen ist es wichtig, diese über die Nahrung aufzunehmen. Auch hier hilft unsere Kakaobohne weiter. Außerdem schützt sie vor Karies und ist gut für die Verdauung.

Kakao als natürlicher Stimmungsaufheller

Verzehrt man rohen Kakao regelmäßig, sorgen die angeregten Neurotransmitter dafür, dass Glückshormone ausgeschüttet werden. Dazu gehören unter anderem Serotonin, welches das Wohlbefinden fördert. Dieser Botenstoff hilft auch gegen das prämenstruelle Syndrom. Es wird auch oft als Antidepressivum eigesetzt. Ebenfalls produziert werden Endorphine, die euch Berge versetzen lassen! Phenylethylamin sorgt dafür, dass die Konzentration und das Wachsein gesteigert wird. Man findet dieses Hormon sonst eigentlich überwiegend bei Verliebten. Anandamid sorgt für Ausgeglichenheit, Enstpannung und Glückseligkeit.  Einen anstrengenden stressigen Tag kann man morgens oder abends gut mit einem leckeren heißen Kakao beginnen oder ausklingen lassen.

Schokolade ist Herzensnahrung: Ein extrem hoher Anteil an Phenylethlamin, der natürlichen Liebesdroge, sorgt für Entspannung und hebt nachweislich den Gemütszustand.

Wer ein wenig tricksen will, kann ja gesunde und vitaminreiche Erdbeeren in eine leckere Schokoladen-Hülle packen und fürs Wohlergehen genießen. So versüßt man sich auf gesunde Weise den Tag und lässt die Seele jubeln 😉

Kakao Erdbeeren Schokolade

Mit rohem Kakao abnehmen

Wer denkt, Kakaobohnen machen dick, wird hier eines Besseren belehrt. Kakaobohnen enthalten viele Ballaststoffe. Da Ballaststoffe bewirken, dass man ein längeres Sättigungsgefühl hat, unterstützen diese so auf natürliche Weise die Gewichtsreduzierung. Kakaobohnen zügeln außerdem den Appetit, da der Zuckerstoffwechsel aktiviert wird.

Daher kann die Kakaobohne auch unterstützend für Diabetiker sein und der Erkrankung im besten Fall sogar vorbeugen. Chrom ist ebenfalls ein Bestandteil der Kakaobohne und dieses wirkt Übergewicht entgegen. Jüngst haben Wissenschaftler sogar herausgefunden, dass regelmäßige Schokoladenesser dünner seien, als Schoko-Abstinenzler.

Der große Irrglaube: Kakao heißt nicht Schokolade!

Nehmt jetzt bitte nicht jeden Tag eine Tafel Schokolade zu euch, nur weil Kakao gesund ist. Das stimmt nämlich so nicht. Wir Menschen neigen dazu, den Kakao mit Milch zu trinken. Das Hinzufügen von Milch und Zucker zerstört die positiven und heilenden Wirkungen der rohen Kakaobohnen. Studien haben ergeben, dass Milch die Aufnahme der Kakao-Antioxidantien blockiert. Deshalb solltet ihr die Kakaobohnen immer ohne Milch und Zucker genießen – also roh. Aus demselben Grund wird übrigens schwarzer Kaffee empfohlen: Nur ohne Kuhmilch werden seine pflanzlichen Inhaltsstoffe, und die Wirkung, die sich manche von ihnen versprechen, nicht blockiert. Und Zucker tut – außer einem süßeren Geschmack –nichts für den Körper.

Kakao zubereiten: Verschiedene Rezeptvarianten

Natürlich sind Kakaobohnen nur roh gesund, aber das sollte uns nicht davon abhalten, ihn auch mit Milch und anderen leckeren Zutaten zu genießen. Allerdings nur in Maßen. Von den vielen verschiedenen Rezepten mit Kakao wollen wir euch nun ein paar vorstellen. Damit es schmeckt, solltet ihr in eine Grundzutat in sehr guter Qualität investieren, und zwar in Bio-Kakao-Pulver ohne Zucker oder sonstige Zusätze. Das gibt es zum Beispiel von Seven Hills, Green Cup oder Aktiv Organic. Damit bekommt ihr echten Kakao-Geschmack.

Das Grundrezept für einen klassischen Kakao (Trinkschokolade)

Hier sind die Grundzutaten für eine klassische und heiße Trinkschokolade:

  • Vollmilch
  • Zartbitter-Schokolade
  • Vollmilch-Schokolade
  • Zucker
  • Kakaopulver

Und nun die Zubereitung: Als erstes hackt ihr die Schokolade schön klein. Dann kocht ihr die Milch auf und fügt das Kakaopulver und den Zucker hinzu. Rührt beides gut ein und gebt dann die gehackte Schokolade dazu. Diese bringt ihr nun unter Rühren zum schmelzen. Nun gießt ihr die heiße Schokolade in Tassen. Anrichten könnt ihr nun mit Sahne, kleinen Mashmallows oder gehackter Schokoladen obendrauf. Besonders dekadent wird es, wenn ihr die Marshmallows sogar noch kandiert – wie in dem Video unten.

Tipp: Wer eine kalte Trinkschokolade möchte, der sollte diese dennoch mit heißer Milch zubereiten. Lasst das Getränk einfach abkühlen. Die Schokolade löst sich am Besten in heißen Flüssigkeiten, selbst wenn ihr den Kakao „nur“ mit Kakaopulver zubereitet.

Ein modernes Kakaorezept mit Twist: Bicerin

Bicerin ist ein traditionsreiches, alkoholfreies Heißgetränk aus Turin (Italien). Es wird aus je 1/3 Espresso, Kakao und Vollmilch hergestellt. Das Getränk wurde in dem Café Al Bicerin kreiert. Das Wort Bicerin bedeutet übersetzt Gläschen, daher wird diese Kakao-Variation auch in einem Glas serviert.

Ihr benötigt hierzu:

  • Espresso
  • Trinkschokolade
  • flüssige Sahne
  • evtl. ein wenig Zucker

So lecker wie im folgenden Bild sieht ein Glas Bicerin aus – stilecht serviert in Turin. Falls ihr also mal wieder in Italien seid, haltet Ausschau nach dieser Spezialität.

Weitere leckere Kakao-Varianten

Ihr könnt aus Kakao so viel leckere Gerichte und Getränke zaubern. Zum Beispiel mit Likören, als Smoothie Variationen, in Gebäck oder als Nachtisch – setzt eurer Phantasie keine Grenzen. Wir haben hier ein paar kleine Inspirationen für euch:

  • Marocchino – die schokoladige Espressovariante
  • Amaretto-Kakao
  • Heißer Kakao mit Eierlikör
  • Bananen-Kakao-Smoothie (Als Variation zu unserem Kaffee-Bananen-Smoothie)
  • Heiße Schokolade mit Kokosmilch
  • Hot Chocolate mit Baileys
  • Pfefferminz-Kakao-Likör
  • Eisschokolade
  • Mousse au Chocolat

Wenn ihr den rohen Kakao oder auch Kakaopulver noch mit gesünderen Lebensmitteln kombiniert – beispielsweise einen Smoothie mit Chia-Samen und Bananen – dann erzielt ihr direkt noch einen gesunden und leckeren Nebeneffekt. Ein bisschen Kakappulver im morgendlichen Müsli oder in eurem Obst-Smoothie tut der Seele gut und schadet auch der Figur nicht.

Eine echte Kalorienbombe, aber dafür definitiv gut für die Seele ist das Dessert in diesem Bild….himmlich!

Ihr könnt Kakao natürlich auch als Essen zubereiten. Aus unserem Kaffee-Muffins Rezept könnt ihr auch ganz leicht Kakao-Muffins herstellen. Ebenso aus unserem leckeren Kaffee-Kuchen. Einfach statt Kaffee Kakao verwenden, oder als Zusatz dazu geben. Kakao ist herrlich vielfältig – egal ob in flüssiger oder fester Form 🙂

Titelbild: stevepb via Pixabay

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Über die Autorin: Sabrina arbeitet als freie Texterin und Social Media Redakteurin. Am besten mit einem frisch gebrühtem Kaffee in der Hand – mit extra viel Milchschaum!

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Heidi ist die "Kaffee-Doktorin" bei Happy Coffee: Zusammen mit Christian hat die promovierte Betriebswirtin das Unternehmen 2008 gegründet und schreibt ausführlich über alle Themen aus der Kaffee-Szene. Egal ob Kaffee-Zubereitung, Kaffeezubehör oder Kaffeespezialitäten - Heidi recherchiert, probiert, fotografiert und berichtet ausführlich für unsere Leserschaft. Privat trinkt sie am liebsten handgefilterten Kaffee zu einem gesunden Frühstück.


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