„Müsli selber machen? Wieso das denn?!“ Hätte ich wahrscheinlich vor gar nicht mal so langer Zeit gesagt und einfach zum Fertigprodukt aus dem Supermarkt gegriffen. Logo, das ist bequem! Doch je älter ich werde, um so mehr achte ich auf eine gesunde Ernährung. Ausgewogen soll sie sein und aus möglichst natürlichen, unverarbeiteten und hochwertigen Lebensmitteln bestehen. Es ist ganz einfach: Kaffee aus guten Bohnen, frisch gemahlenen, schmeckt einfach besser – und dasselbe trifft auf dein morgendliches Müsli zu, wenn du es selbst von Grund auf mit Liebe zubereitest. Das Beste daran: Müsli selber machen ist überhaupt nicht schwer!
Ich möchte hausgemachtes Müsli als Traumpartner zum Kaffee jedenfalls nicht mehr missen. Aktuell greife ich zu fünf verschiedenen Rezepten, die ich immer wieder zubereite, und dir in diesem Artikel vorstelle:
- Früchte Müsli
- Crunchy Granola (gebackenes Müsli)
- Paleo Müsli (glutenfreies Müsli)
- Bircher Müsli (Haferbrei mit Äpfeln)
- Porridge (warmes Müsli)
Die drei erstgenannten Müslis kannst du prima und mit wenig Zeitaufwand auf Vorrat zubereiten, die letzten beiden werden abends bzw. morgens frisch gemacht. Bevor ich zu den Rezepten komme, will ich aber noch kurz darauf eingehen, wieso Müsli selber machen sich wirklich lohnt!

1. Müsli selber machen: Warum es für uns die beste Wahl ist
Vielleicht zweifelst du ja noch dran, ob sich Müsli selber machen wirklich lohnt. Dauert das nicht ewig? Kostet es nicht viel Geld? Und was macht überhaupt den Unterschied zu fertigen Varianten aus dem Supermarkt aus? Falls dir solche oder ähnliche Fragen noch im Kopf herumgehen: Hier kommen ein paar überzeugte Argumente für hausgemachtes Müsli!
- Selbstgemachtes Müsli ist gesünder. In Müsli gehören Haferflocken, Früchte, Nüsse und Samen sowie eventuell natürliche Süße. Aber lies dir mal die Zutatenliste von den Produkten aus dem Supermarkt durch: Dort tauchen unsinnige Dickmacher wie Zucker aller Art, Sirup und Aromen auf. Zusätzlich zu gesünderen Otionen wie Honig, wohlgemerkt! Manchmal ist sogar Schokolade, Kakao und Kakaobutter drin, die das Müsli eher zum Dessert als zum gesunden Frühstück machen. Und Milchpülverchen, Stärke, Getreidemehl und Emulgatoren haben in sauberem Müsli auch nichts zu suchen.
- Du bestimmst, was drin ist. Die große Fraktion der „Rosinenhasser“ muss wegen ihrer Abneigung von gefühlt 90% der Früchte-Müslis aus dem Supermarkt die Finger lassen. Und es gibt noch viele weitere und sehr individuelle No-Gos – ich mag beispielsweise keine Datteln oder diese staubartigen Kokosraspel. Kein Problem! Denn beim Müsli selber machen entscheide ich allein, welche Zutaten hineinkommen.
- Leckerer ist es auch! Das ist zumindest unsere Meinung – im selbstgemachten Müsli sind nur deine Lieblingszutaten drin, und es wird nie alt, denn du mischst es dir frisch an. Dafür sollte es aber in einem luftdichten Vorratsglas aufbewahrt werden.
- Müsli selber machen geht einfach und schnell. Dazu brauchst du wie gesagt nur wenige Grundzutaten. Sobald Haferflocken, diverse Nüsse und Samen, Trockenobst & Co. im Haus sind, kannst du immer wieder neu kombinieren! Am schnellsten ist unser Frucht Müsli hergestellt – Zutaten zusammenrühren und fertig – während Granola oder Palo Müsli zusätzlich noch ein paar Minuten in die Pfanne bzw. in den Ofen muss. Mehr ist es nicht! Auch ein Bircher Müsli oder ein frischer Porridge kosten dich nicht mal eine Viertelstunde.
- Es ist nicht so teuer, wie du denkst. Ein wirklich gutes Müsli aus dem Handel hat einen stolzen Kilopreis von mindestens 9 Euro. Als Referenzwert habe ich mein Lieblings-Müsli von Seitenbacher herangezogen. Für dasselbe Geld bekommst du auch eine Packung Haferflocken, eine Sorte Nüsse und Samen, und Trockenobst – die Grundzutaten zum Müsli selber machen! Und in der Menge hast du am Ende wahrscheinlich mehr raus.

Ein selbstgemachtes Müsli kann man, hübsch verpackt, übrigens auch gut verschenken oder als kleines Mitbringsel dem Gastgeber in die Hand drücken, wenn du irgendwo eingeladen bist.
2. Müsli selber machen: Unsere 5 Lieblingsrezepte
Wenn wir Müsli selber machen, dann meistens auf Vorrat: Von unserem Früchte Müsli (Rezept 1), Crunchy Granola (Rezept 2) und Paleo Müsli (Rezept 3) haben wir immer jeweils ein volles Vorratsglas (ca. 1,5 Liter Füllvermögen) in der Küche stehen. So etwas kannst du z.B. bei Ikea, im Supermarkt (zusammen mit den Müsli-Zutaten) oder online kaufen – und wenn die Portion doch mal größer ist, fülle ich zusätzlich noch eine Tupperdose ab. Luftdicht verpackt halten die trockenen Müsli-Varianten so theoretisch mehrere Wochen. Bei uns sind sie allerdings ratzfatz aufgefuttert 😉
Morgens kannst du auch frisches Müsli selber machen, wie etwa unser fruchtiges Bircher Müsli (Rezept 4), das gerade im Sommer herrlich ist, sowie warmen Porridge (Rezept 5) – perfekt für kühlere Herbst- und Wintertage.
3.1 Früchte Müsli selber machen: Auf Vorrat oder frisch
Dieses Rezept demonstriert, dass Müsli selber machen überhaupt nicht kompliziert ist: Du brauchst nur Haferflocken und deine Lieblingszutaten unter den Trockenfrüchten, Nüsse und Samen. Das alles muss nur miteinander vermischt werden – fertig! Anfangs habe ich mir mein Früchte-Müsli jeden Morgen nach Lust und Laune frisch gemixt. Seit wir aber häufiger Müsli selber machen, mische ich nun meistens ein großes Einwegglas auf Vorrat.

Zutaten für das Früchte Müsli
- 500g feine Haferflocken
- Trockenobst, z.B. Soft-Aprikosen, Goji-Beeren und Rosinen (je mind. 1 Handvoll)
- Nüsse oder Samen, z.B. Walnüsse oder Cashews (mind. 1 Handvoll)
- Großes Vorratsglas (ca. 1,5 Liter)
Zubereitung vom Früchte Müsli
Vermische alle Zutaten miteinander, und fülle dir dein Früchte Müsli ggf. in ein Vorratsglas ab. Wir mögen bei dieser Variante gern die feinen („blütenzarten“) Haferflocken, aber auch grobe gehen. Beim Mischverhältnis von Haferflocken zu Trockenobst und Nüssen bzw. Samen kannst du experimentieren – bei uns reicht je Zutat eine gute Handvoll auf 500g Haferglocken aus.
Dein selbstgemachtes Früchte Müsli wird übrigens besonders lecker, wenn du es mit frischem Obst oder Beeren garnierst! Dann etwas Milch drauf – fertig.

Weitere Tipps zum Früchte Müsli selber machen
Achte beim Kauf von deinem Trockenobst darauf, dass es nicht extra mit Zucker versetzt ist (z.B. häufig bei Cranberries der Fall). Das macht es zur Kalorienbombe, obwohl der natürliche Fruchtzucker völlig ausreicht.
Verzichte beim Müsli selber machen außerdem auf zu öliges oder schwitzendes Trockenobst, damit du es lange lagern kannst. Besonders „feine“ Zutaten (z.B. Chiasamen und Kakao Nibs) solltest du lieber frisch auf dein Morgen-Müsli streuen, weil sie im Vorratsglas immer auf den Boden abrutschen.
3.2 Granola selber machen: Ein leichtes Rezept mit Nüssen
Granola („Knuspermüsli“) ist sehr beliebt: Kein Wunder, das in der Pfanne gebackene Müsli hat viel Crunch und schmeckt superlecker! Zum Backen setzt man aber Fett und Mittel zum Süßen ein, was Granola natürlich etwas kalorienreicher macht. Gerade deshalb solltest du gebackenes Müsli selber machen! Im Gegensatz zu Fertig-Granola aus dem Supermarkt (das wegen dem hohen Fett- und Zuckeranteil meistens klumpig und zu süß ist) hast du so unter Kontrolle, welche guten Zutaten hineinkommen – und wie viel. Unser Crunchy Granola wurde von We Go Wild inspiriert, ist schlank und kommt so oft auf den Tisch, dass ich ständig Nachschub backen muss 😉

Zutaten für das Crunchy Granola mit Nüssen
- 500g grobe Haferflocken (optional 100g durch Bio-Maisflakes ersetzen)
- 100g gehackte Haselnüsse
- 100g gemahlene Mandeln
- 100g Sonnenblumenkerne
- 50g Lieblingsnüsse (z.B. Macadamia-Nüsse)
- 2 TL Zimt
- 5 EL Kokosöl
- 3 EL Honig (alternativ: Agavendicksaft)
- Großes Vorratsglas (ca. 1,5 Liter)
Zubereitung vom Crunchy Granola
Vermische deine Haferflocken mit den Nüssen und Samen sowie dem Zimt in einer großen Rührschüssel. Alternativ kannst du ca. 100g von den Haferflocken auch mit Bio-Cornflakes aus Mais ersetzen, die dem Granola noch mehr Crunch geben und beim Backen ein wenig aufpoppen.
Gib dann das Kokosöl mit dem Honig in eine große Pfanne und erhitze diese Zutaten, bis sie flüssig sind. Alles kurz umrühren und dann die Hitze auf „mittel“ herunterdrehen. Schütte nun deinen angerührten Mix aus Haferflocken und eventuell den Bio-Maisflakes, Nüssen und Samen in die Pfanne und lass alles mindestens 5 Minuten backen. Um knusprige Resultate zu erzielen, solltest du den Mix kurz setzen lassen, aber auch immer wieder gut durchrühren, damit nichts anbrennt.
Schütte das fertige Granola zum Abkühlen in eine Schüssel oder auf einen großen Teller. Anfangs sind die Flocken noch etwas feucht, aber sobald sie kalt sind dann schön crunchy! Fülle zum Schluss alles in ein großes Vorratsglas mit Deckel um.

Weitere Tipps für das Crunchy Granola
Wer echtknuspriges Müsli selber machen will, braucht unbedingt grobe Haferflocken! Anfangs haben wir das Rezept mit feinen Haferflocken ausprobiert, weil wir sie generell lieber mögen und für Früchte Müsli, Porridge und zum Brot backen immer im Küchenschrank haben. Doch damit wird das Granola bei Weitem nicht so crunchy!
Bei der Wahl deiner Nüsse und Samen kannst du beim Müsli selber machen experimentieren. Ganze Nüsse sind meistens billiger, und du kannst sie zu Hause mit einem großen Messer easy selbst klein hacken! Die gemahlenen Mandeln in diesem Rezept umhüllen die Haferflocken und geben ihnen eine besonders schöne Note. Du kannst aber auch gehackte Mandeln nehmen.
3.3 Paleo Müsli selber machen: Eine leckere glutenfreie Variante
Bei der Paleo-Ernährung, auch als „Steinzeit-Diät“ bekannt, kommen nur seit Jahrhunderten bekannte und unverarbeitete Lebensmittel auf den Tisch. Dazu zählen neben Gemüse, Früchten, Beeren, Nüssen und Samen auch Fleisch und Fisch – aber aus diversen Gründen weder Milch bzw. Milchprodukte noch Getreide. Wer also ein glutenfreies Müsli selber machen will, ist mit unserer Paleo Variante gut beraten: Sie kommt völlig ohne Haferflocken, sondern nur mit Nüssen und Samen aus! Das Rezept stammt (leicht abgewandelt) von der amerikanischen Seite Minimalist Baker – deshalb werden die Zutaten statt in Gramm mit Tassen abgemessen. Einfach alles mit derselben Tasse messen, damit das Verhältnis stimmt!

Zutaten für das Paleo Müsli mit Nüssen
- 2 Tassen Mandelblätter
- 1,5 Tassen Pekannüsse
- 1 Tasse Walnüsse
- 0,5 Tassen ungesüßte Kokosflakes
- 0,5 Tassen Sonnenblumenkerne
- 3 EL Chiasamen
- 3 EL Leinsamen
- 1,5 TL Zimt
- 2 EL Kokosblütenzucker (alternativ brauner Rohrohrzucker)
- 1 ordentliche Prise Meersalz
- 3 EL Kokosöl
- 5 EL Agavendicksaft (alternativ Honig oder Ahornsirup)
- Optional: 0,5 Tassen getrocknete Beeren, z.B. Kirschen oder Cranberries
- Großes Vorratsglas (ca. 1,5 Liter)
Zubereitung vom Paleo Müsli mit Nüssen
Heize den Ofen auf 165 °C vor und stelle ein Backblech mit Backpapier oder alternativ eine große Auflaufform bereit. Nimm dir dann eine große Schüssel zum Mischen der Nüsse und Samen mit dem Zimt, Kokoszucker und Meersalz.
Bringe auf dem Herd in einem kleinen Topf und bei geringer Hitze das Kokosöl und den Agavendicksaft zum Schmelzen. Gieße die Mischung über deinen Nuss-Samen-Mix in der Rührschüssel, und rühre alles ordentlich durch.
Gib das Paleo-Müsli auf das Backblech bzw. in die Auflaufform und backe es im Ofen für etwa 20 bis 25 Minuten. Falls du kein großes Backblech oder (so wie wir) nur eine normale Auflaufform und einen sehr kleinen Ofen hast, dann backe die Menge lieber in zwei Chargen! Schau ab und an danach, damit nix anbrennt! Alles ist fertig, sobald die Nüsse goldbraun aussehen. Rühre zum Schluß noch die optionalen getrockneten Beeren unter.
Nach dem Backen kann das Paleo Müsli noch etwas feucht sein. Gib es zum Abkühlen in eine kalte Schüssel, dabei wird es trockener und fester! Danach kann es in ein großes Vorratsglas abgefüllt werden.

Weitere Tipps zum Paleo Müsli selber machen
Ich verwende zum Paleo Müsli selber machen einen normalgroßen Kaffeepott – pro Tasse gehen etwa 100g von den oben angegebenen Zutaten hinein. Am Ende habe ich eine Menge Paleo Müsli erhalten, die mein Vorratsglas nicht ganz füllt.
Gönn dir unbedingt das Meersalz statt normalem Salz und den herrlichen Kokosblütenzucker! Er bringt eine leicht tropische Note in dein Müsli, ist unraffiniert und schmeckt viel natürlicher (und weniger süß) als Haushaltszucker. Außerdem hat er einen niedrigen glykämischen Index, was ihn auch für Diabetiker interessant macht.
Das Paleo Müsli erinnert ein wenig an Krokant und ist mit all den teuren Nüssen ein Luxus-Frühstück. Daher setzen wir es sparsam als Topping von Smoothie Bowls ein bzw. mixen es gern mit unserem Crunchy Granola (siehe vorheriges Rezept). Du kannst es alternativ auch mit glutenfreien Haferflocken mischen. Keine Sorge, „gestreckt“ schmeckt es immer noch sehr intensiv!
2.4 Bircher Müsli selber machen: Eine fruchtige Tradition
Kaum ein Müsli existiert schon so lange wie das Bircher Müsli: Diese Köstlichkeit aus Haferflocken, Apfel und Nuss soll schon im Jahr 1900 erfunden und nach seinem Erfinder benannt worden sein, dem Arzt Bircher-Brenner aus dem Aargau. Er nannte es damals auch „Apfeldiätspeise“ – was nicht so lecker klingt, wie es eigentlich ist. Wer Bircher Müsli selber machen will, muss auf jeden Fall schon am Abend vor dem gewünschten Frühstück am nächsten Morgen daran denken. Denn für Bircher Müsli müssen Haferflocken über Nacht eingeweicht werden – was der wandelbaren Speise auch den neudeutschen Namen „Overnight Oats“ einbrachte. Unser traditionelles Rezept haben wir bei Brigitte.de gefunden und leicht adaptiert.

Zutaten für traditionelles Bircher Müsli (2 Personen)
- 8 EL feine („blütenzarte“) Haferflocken
- 300ml Milch oder veganer Milchersatz
- 2 Äpfel
- 1 Zitrone
- 2 EL gehackte Haselnüsse
- 2 TL Honig oder Agavendicksaft
Zubereitung vom traditionellen Bircher Müsli
Gib die Haferflocken in eine Schüssel, schütte die Milch hinzu und rühre einmal kurz durch. Decke die Schüssel ab und stelle sie über Nacht zum Durchziehen in den Kühlschrank.
Rasple am nächsten Morgen deine Äpfel (fein) auf der Küchenreibe und gib sie dann zusammen mit den Haselnüssen sowie dem Honig zum Süßen zu den über Nacht aufgequollenen Haferflocken. Wir geben für mehr Frische auch noch mehrere Spitzer frisch gepressten Zitronensaft dazu. Danach gut durchrühren und dein fertiges Bircher Müsli genießen!
Weitere Tipps zum Bircher Müsli selber machen
Anfangs staunt man, wie wenig Haferflocken auf die relativ große Menge Milch kommen sollen (das Verhältnis entspricht ca. 1:4). Und das Ganze soll am nächsten Morgen auch noch 2 Personen satt machen! Aber keine Angst: Die Haferflocken quellen wirklich stark auf, und zusammen mit dem eingerührten Apfel und den Nüssen wirkt das breiige Bircher Müsli wirklich gut sättigend.

Heute ist Bircher Müsli selber machen als „Overnight Oats“ schwer angesagt. Kein Wunder, es schmeckt und kann z.B. mit beigefügten Chia-Samen oder Joghurt für mehr Cremigkeit prima abgewandelt werden. Uns schmecken auch frische Beeren als Topping sehr gut. In manchen Rezepten wird übrigens ein Teil der Milch durch Wasser ersetzt – das ist reine Geschmackssache.
2.5 Warmes Müsli selber machen: Unser Porridge geht immer
Porridge ist die englische (und deutlich schmeichelhaftere) Bezeichnung des guten alten Hafer-Schleims – mit Wasser oder Milch aufgekochten Haferflocken. Ähnlich wie beim Bircher Müsli quellen sie dadurch auf und gewinnen an Volumen. Das Ergebnis ist ein natürlicher und körniger Brei, der sehr lange satt macht. Deshalb war Porridge früher bei den Schotten zu jeder Tageszeit eine gern verzehrte Mahlzeit. Wenn wir das warme Müsli selber machen, dekorieren wir es nach Belieben mit ein paar frischen Früchten, Nüssen und manchmal sogar Kakao-Nibs.

Zutaten für Porridge (2 Personen)
- 1 große Tasse Haferflocken
- 1,5 bis 2 Tassen Milch oder veganer Milchersatz
- Toppings nach Belieben, z.B. frische Früchte, Hanf-Samen und Kakao-Nibs
Zubereitung vom Porridge
Gib in einem Topf auf eine Tasse Haferflocken (wir nehmen für zwei Personen einen Kaffeepott) 1,5 bis 2 Tassen Milch und koche beides auf. Bei mittlerer Hitze etwa 5 Minuten köcheln lassen, bis die Haferflocken die Milch aufgesaugt haben. Lass den fertigen Porridge anschließend noch 2 Minuten stehen, damit er fertig aufquellen und etwas abkühlen kann.
Anschließend auf zwei Schüsseln aufteilen und nach Belieben servieren. Wir haben kürzlich frische Erdbeeren und Blaubeeren, ein paar Nüsse und für einen Farbtupfer grüne Hanfsamen (die schmecken herrlich!) verwendet. Und so hat das Ganze dann ausgesehen…

Weitere Tipps für Porridge
Dein Porridge ist vor allem im Herbst und Winter ein Frühstück, das Körper und Seele guttut! Denn, das wusste man schon früher im Ayurveda: Sobald die Temperaturen sinken, sollten wir keine kühlen, sondern wärmende Speisen zu uns nehmen. Diesen Effekt kannst du mit Gewürzen wie z.B. Zimt oder Kardamom noch verstärken.
Warmes Müsli selber machen geht genauso nach Lust und Laune wie bei seinen kalten Verwandten – nimm für die Toppings, wonach dir der Sinn seht und was du im Haus hast. Ebenfalls lecker sind z.B. zwei Löffel Erdnussbutter, Banane und zwei Stück Bitterschokolade!
3. Experimentieren: Grundzutaten beim Müsli selber machen
Mit unseren Rezepten hast du nun schon einmal gutes Werkzeug an der Hand, um Müsli selber machen zu können. Sie sind aber auch eine gute Basis, um zu experimentieren – wenn etwa eine Nuss- oder Samenart gerade aus ist, dann nimm einfach eine andere! Oder füge nach Belieben andere Lieblingszutaten hinzu. Wir haben immer eine kleine Grundausstattung an Zutaten im Haus, aus der wir schöpfen können – für Müsli und andere Dinge!
Gute Haferflocken
Wichtigste Grundzutat beim Müsli selber machen sind oft die Haferflocken. Das Vollkornprodukt steckt voller Ballaststoffe, Proteine, Mineralstoffe und Vitamine – das macht es zur perfekten Sportler- und Nervennahrung! Außerdem sind Haferflocken (sofern man Gluten verträgt) sehr gut bekömmlich, kurbeln die Verdauung an, machen lange satt und halten sowohl den Blutzucker- als auch den Cholesterinspiegel im Zaum.
Experimentiere bei den Müsli-Rezepten mit verschiedenen Arten an Haferflocken: Feinen („blütenzarten“) oder groben Haferflocken (siehe folgendes Bild), und schau was du lieber magst. Beim Brotbacken kannst du beides ebenfalls gut gebrauchen. Nur Hafermehl ist für Müsli eher ungeeignet.

Diverse Nüsse und Samen
Ansonsten brauchst du beim Müsli selber machen auf jeden Fall Nüsse und Samen, die dich mit vielen gesunden Fettsäuren, Pflanzenwirkstoffen und Mineralien versorgen. Sie sind gut für Körper und Geist – nicht umsonst sind sie in jedem Studentenfutter dabei 😉 Am besten hast du verschiedene Sorten im Haus. Wir verwenden oft Walnüsse und Haselnüsse – selber Knacken spart bares Geld – sowie Mandeln, Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Leinsamen und die ihnen vom Nährstoffgehalt sehr ähnlichen Chiasamen.
Ab und an kommen die luxuriösen Macadamias, Pekanüsse und Hanfsamen zum Einsatz. Übrigens kannst du Nüsse und Samen auch verwenden, um damit beispielsweise Salate aufzupeppen!
Trockenobst ohne zugesetzten Zucker
Etwas Trockenobst „pimpt“ jedes Müsli auf und ist bei fruchtigen Varianten wichtig. Doch selbst unser Paleo-Müsli, das nur aus Nüssen besteht, bekommt damit eine spannende Note. Wag dich neben bekannten getrockneten Klassikern wie Aprikosen, Pflaumen, Rosinen, Apfelringen und Cranberries doch auch mal an Exoten wie Goji-Beeren, Blaubeeren, Sauerkirschen und Physalis heran!
Trockenobst sorgt beim Müsli selber machen je nach Sorte für Süße aus dem natürlichen Fruchtzucker oder aber für säuerliche Noten. Extra zugesetzten Zucker braucht es nicht! Daher immer die Zutatenliste checken und am besten von Naturkostmarken kaufen.

Kleine Extras machen das Müsli bunter
Als Extras brauchst du beim Müsli selber machen noch etwas zum Süßen – besonders natürlich sind ein guter Honig oder als vegane Alternative der überraschend gute (aber auch sehr flüssige) Agavendicksaft. Eins von beidem hast du bestimmt schon im Küchenschrank stehen, und kannst es z.B. prima in den Tee als Hausmittel gegen Erkältung oder eine heiße Milch zum Einschlafen geben.
Bei gebackenen Müsli-Varianten schwören wir zum Anbraten auf ein gesundes Fett wie Kokosöl. Geschmacklich passt es besser als z.B. das eher herzhafte Olivenöl, es sorgt für eine tropische Note und passt eigentlich zu allen Müsli-Sorten gut! Ansonsten nimmst du Sonnenblumenöl.
Zu guter letzt muss ich sagen, dass frische Zutaten wie Beeren (z.B. Blaubeeren, Erdbeeren oder Himbeeren) oder Obst (z.B. Pfirsich, Apfel, Birne) das Müsli am Morgen noch besser machen. Egal was gerade da ist, so etwas Frisches streue ich immer als Topping auf mein Müsli. Und als kleine Sünde dürfen es auch mal Kakaonibs sein – zerstoßene Kakaobohnen.
Heidi ist die "Kaffee-Doktorin" bei Happy Coffee: Zusammen mit Christian hat die promovierte Betriebswirtin das Unternehmen 2008 gegründet und schreibt ausführlich über alle Themen aus der Kaffee-Szene. Egal ob Kaffee-Zubereitung, Kaffeezubehör oder Kaffeespezialitäten - Heidi recherchiert, probiert, fotografiert und berichtet ausführlich für unsere Leserschaft. Privat trinkt sie am liebsten handgefilterten Kaffee zu einem gesunden Frühstück.