Wenn du Kaffee und Schokolade magst, dann wirst du Caffè Mocha lieben: Eine Kaffeespezialität, in der heißer Espresso auf zarte Schokolade und Milchschaum (oder Sahne) trifft! Vielleicht ist dir diese Leckerei auch unter dem Namen „Mocha Latte“ oder „Moccachino“ schon begegnet. Wir sind echte Fans und stellen in diesem Artikel vor, woher Caffè Mocha kommt, was reingehört, und nach welchem Rezept wir ihn am liebsten trinken. Außerdem haben wir viele Tipps für Varianten parat, damit du Caffè Mocha immer wieder anderes trinken und genießen kannst.
1. Caffè Mocha: Wo kommt der Schokoladen-Kaffee her?
Rein vom Wortlaut soll Caffè Mocha nach „Al Moka“ bzw. „Mocha“ im Yemen benannt worden sein; einer Stadt, die vor Jahrhunderten das erste Zentrum des Kaffeehandels war. Von hier aus wurden „Mocha“ Kaffeebohnen (heute bekannter als Arabica) mit Schiffen in alle Welt transportiert. Manche Historiker meinen zudem, dass Mocha an den türkischen Kaffee „Mokka“ angelehnt sei, weil dieser besonders kräftig-schokoladig schmecke. Mit der typischen Zubereitung von Mokka im Metall-Kännchen hat Caffè al Mocha allerdings nichts zu tun – und besitzt auch eine ganz andere geographische Herkunft.
1.1 Vom Bicerin in Italien zum Mocha weltweit
Es scheiden sich ein wenig die Geister, woher Caffè Mocha ursprünglich kommt. Laut den Kaffeekennern von Sprudge soll die traumhafte Mischung von Espresso und Schokolade erstmals in Italien aufgetaucht sein, also der Wiege der modernen Kaffeekultur. Dort trank man in Turin bereits im 18. Jahrhundert Caffé al Bicerin: eine im kleinen Stielglas geschichtete Kaffeespezialität aus Espresso, heißer Schokolade und Sahne – die der Gast selbst am Tisch verrührte. Dem Bicerin sehr ähnlich ist der Othello aus Österreich, nur dass dieses Heißgetränk aus einer Schicht Espresso und Schokolade (ohne Sahne) besteht sowie in einer dicken, kleinen Tasse serviert wird. Jedenfalls wurden Kaffee und Choco als Geschmackskombination schnell so beliebt, dass sie sich in aller Welt verbreitete.
In Europa und Amerika war allerdings nicht mehr von Bicerin oder Othello, sondern vom Caffè al Mocha oder kurz „Mocha“ die Rede. Die Grundzutaten blieben nahezu dieselben – Espresso, Schokolade oder Kakao, und Milchschaum oder Sahne – aber wurden nicht mehr so detailverliebt geschichtet. Außerdem wurden die Portionen größer: Ein moderner Mocha kommt gern in einer Tasse oder einem großen Glas, mit einer ordentlichen Haube aus Milchschaum oder Sahne, teils noch mit Schoko-Raspeln verziert. In den USA findet man (auch dank der Kaffeekette Starbucks) oft sehr schwere Mocha-Varianten – teils mit extra Schokoladensirup und Marshmallows.
1.2 Mocha, Mocha Latte und Moccachino – alles dasselbe?
Auf Café Menüs tauchen neben Mocha oft „Mocha Latte“ oder „Mochachino“ bzw. „Moccachino“ als Namensvetter auf. Handelt es sich dabei um eigene Getränke? Jein. Alle haben meistens Milch, Espresso und eine Art Schokolade als Grundzutaten gemeinsam, und können theoretisch sogar im ähnlichen Mischverhältnis serviert werden. Denn geschützt ist keines der Mocha Rezepte. Trotzdem finden sich manchmal Unterschiede.
Nimmt es der Barista es streng, weist Mocha Latte (nach Vorbild des sanften Caffè Latte) eine Espresso-Milch-Ratio von 1:3, ein Moccachino bzw. Mochachino (wie ein ausgewogener Cappuccino) eher von 1:2 auf. Es ist allerdings nicht selten, dass Mocha-Rezepte mit bis zu 10x so viel Milch wie Espresso arbeiten – dann wird’s geschmacklich eher eine heiße Schokolade mit einem Schuss Kaffee. Ein bisschen wie ein Dirty Chai, der mit Espresso nur verfeinert wird. Wir als Kaffeefans mögen es intensiver, und haben bei unserem Mocha Rezept (siehe unten) auf ein ausgewogenes Verhältnis von Espresso und Milch geachtet. Doch zunächst das wichtigste: Hochwertige Zutaten.
2. Grundzutaten für einen guten Caffè Mocha
Egal ob Caffè Mocha, Mochachino oder Mocha Latte – ohnehin alles dasselbe oder sehr ähnlich – brauchst du eigentlich nur drei Grundzutaten. Und zwar:
- Hochwertige Espressobohnen. Idealerweise sollte es eine schonend geröstete Espressoröstung in Form ganzer Bohnen sein, die du erst kurz vor der Zubereitung frisch mahlst – das gibt das beste Aroma. In allen Arten von Mocha kommt ein kräftiger Espresso am besten zur Geltung. Ob du dich für schokoladigen Arabica (z.B. Happy Coffee Chiapas), kräftigeren Arabica-Robusta-Blend (z.B. Happy Coffee Chiapas Intense) oder fruchtige Sorten (z.B. Happy Coffee Capim Branco) entscheidest, ist eher Geschmacksache. Die Espressozubereitung kann per Siebträgermaschine oder Kaffeevollautomat erfolgen; mit dem Espressokocher wird es ziemlich intensiv.
- Milch, die gut schäumt. Das kann entweder Vollmilch von der Kuh sein, oder auch ein gut schäumender veganer Milchersatz. Wir haben z.B. mit Hafermilch von Oatly, Erbsenmilch von Vly oder Kokosmilch von Dr. Goerg sehr gute Erfahrungen gemacht. Wichtig: Alle in der Barista-Edition kaufen! Aufschäumen funktioniert am besten mit einem elektrischen oder handbetriebenen Milchaufschäumer; mit dem Schneebesen dauert nämlich es seeehr lange 😉
- Gute Schokolade. In den USA wird gern Schokoladensirup oder Kakaopulver für Mocha, Mocha Latte, Moccachino & Co. verwendet. Wir empfehlen eher, ein paar Stücke deiner liebsten Vollmilch- oder Zartbitterschokolade einzuschmelzen – die hat weniger Zusatzstoffe, und es schmeckt garantiert besser bzw. luxuriöser! Außerdem kannst du ein paar Schoko-Raspel ohnehin gut als Topping für deinen Mocha verwenden.
Falls du dich fragst, ob du auch Filterkaffee ist für einen Caffè Mocha verwenden kannst – leider nein, der ist im Gegensatz zu Espresso viel zu sanft! Falls du keine Möglichkeit hast, Espresso zu Hause zuzubereiten, setze lieber auf einen Specialty Instant Kaffee wie z.B. von BLAEK Coffee, den es ebenfalls in sehr kräftigen Sorten gibt und der auch mit minimal weniger Wasser funktioniert.
3. Unser Lieblingsrezept für Mocha: Der Moccachino
Selbst bei schokoladigen Kaffeespezialitäten wie Caffè Mocha ist uns von Happy Coffee wichtig, dass die Kaffeearomen nicht verloren gehen bzw. gut mit den restlichen Zutaten harmonieren. Daher wird unser Lieblingsrezept mit einem moderaten Kaffee-Milch-Verhältnis von etwa 1:2 zubereitet und entspricht daher einem Moccachino, wenn du es genau nehmen willst 😉 Neben Kaffee und (veganer) Milch kommt nur beste Schokolade zum Einsatz.
Tipp: In einem hitzebeständigen Glas (z.B. Teeglas, Kaffeetasse aus Glas) kommt der Caffè Mocha am besten zur Geltung. Wir haben einfach ein Craft Beer Glas zweckentfremdet.
3.1 Grundzutaten für Moccachino
- 50 – 60 ml Espresso (= doppelter Espresso)
- 30g Schokolade (z.B. Vollmilch, Zartbitter)
- 100 – 120 ml Milch / vegane Milch (z.B. Barista Hafermilch oder Kokosmilch)
- Optional etwas zum Süßen (z.B. Agavendicksaft oder Kokosblütenzucker)
- Optional Schokoraspel als Topping
3.2 Zubereitung vom Moccachino
Brich die Schokolade in kleine Stücke und schmelze sie z.B. in einer Tasse in der Mikrowelle oder im Topf auf dem Herd. Zwischendurch unter Zugabe von etwas Wasser und ein wenig (veganer) Milch immer wieder umrühren, bis am Ende eine geschmeidige Masse entsteht. Dann kurz abdecken und beiseite stellen.
Bereite deinen doppelten Espresso zu, idealerweise mit der Siebträgermaschine – am besten mit einer Brew Ratio von 1:2 (Kaffee:Wasser), damit das Ergebnis schön kräftig ausfällt. Wir haben für das Happy Coffee Mocha-Rezept mit unserer ROK Espresso per Hand gearbeitet. Alternativ geht natürlich auch ein guter Kaffeevollautomat oder ggf. deine Bialetti-Kanne.
Erwärme deine (vegane) Milch und gib sie in den Milchaufschäumer, bis du eine schön fluffige und schaumige Konsistenz erreicht hast. Wir nutzen z.B. den Bialetti Tutto Crema.
Nun geht’s ans Zusammenfügen deiner Mocha-Bestandteile: Gib zwei bis drei Teelöffel der geschmolzenen Schokolade in eine Glastasse und gieße den Espresso drauf. Beides mit einem Löffel gut umrühren; bei Bedarf kannst du noch ein wenig nachsüßen (was bei Verwendung von Milchschokolade aber eher unnötig ist). Nun langsam die geschäumte (vegane) Milch aufgießen, so dass sich eine schöne weiße Schicht bildet. Als Topping kannst du deinen Mocha Latte mit geraspelter Schokolade und evtl. Kokosflakes bestreuen – und schnell genießen 😉
4. Caffè Mocha Variationen: Neue Rezeptideen
Wie viele Kaffeespezialitäten lässt sich auch Caffè Mocha mit wenigen Änderungen schnell anpassen – und damit immer wieder neu erfinden. Wie wäre es zum Beispiel mit:
- Coconut Mocha: Dazu haben wir in unserem oben genannten Grundrezept die Premium Kokos-Produkte von Dr. Goerg verwendet. Die Barista Kokosmilch schäumt sehr gut, ist sehr hochwertig und schmeckt intensiv-natürlich nach Kokos. Außerdem gab es als Topping neben den Schokoladenraspeln noch ein paar geröstete Kokosflakes oben drauf!
- Iced Mocha: Leckere Variante mit Espresso, kalter Milch und Kakao / Schokoladensauce und natürlich Eiswürfeln.
- Marble Mocha: Auch „Zebra Mocha“ oder Tuxedo Mocha“ genannt und natürlich zuerst bei der Kaffeekette Starbucks gesichtet – hier werden zweierlei Schokoladensirups (ein heller und ein dunkler) für den marmorierten Effekt verwendet.
- Mocha mit Schuss: Gerade in der kalten Jahreszeit lässt sich Mocha für Erwachsene prima „veredeln“ – zum Beispiel mit einem Haselnuss- oder Kaffeelikör!
- White Chocolate Mocha: Statt dunkler wird einfach weiße Schokolade eingeschmolzen, gern mit ein wenig Vanille. Und aufs Topping passen beim White Chocolate Mocha kleine Marshmallows, um den „Wölkchen-Effekt“ noch zu verstärken 😉
Übrigens: Ein Mocha für Kinder ist natürlich auch schnell gemacht. Dafür lässt du einfach den Espresso weg bzw. ersetzt ihn durch Kakao! Die extra geschmolzene Schokolade darf natürlich trotzdem nicht fehlen 😉
Heidi ist die "Kaffee-Doktorin" bei Happy Coffee: Zusammen mit Christian hat die promovierte Betriebswirtin das Unternehmen 2008 gegründet und schreibt ausführlich über alle Themen aus der Kaffee-Szene. Egal ob Kaffee-Zubereitung, Kaffeezubehör oder Kaffeespezialitäten - Heidi recherchiert, probiert, fotografiert und berichtet ausführlich für unsere Leserschaft. Privat trinkt sie am liebsten handgefilterten Kaffee zu einem gesunden Frühstück.