Espressokocher

Der Espressokocher: So funktioniert der italienische Klassiker

Ein Morgen ohne ihn wäre für mich schwer vorstellbar. Der Espressokocher, auch bekannt als Espressokanne, Herdkanne, Moka-Express oder auch Caffettiera, ist ein großer Bestandteil meines Alltags! In diesem Beitrag liest du warum, wie man ihn bedient und welche Modelle unschlagbar sind. Spoiler: Hier kommen schon einmal unsere Favoriten!

Manuell oder elektrisch: Das sind die Espressokocher Bestseller

Bialetti EspressokocherRommelsbacher EkoGrønenberg Espressokocher
Der Klassiker für die Herplatte und absoluter Bestseller.
(3  bis max. 4 Tassen)
Elektrischer Espressokocher mit Glas-Kanne
(Filter für 3 oder 6 Tassen)
Espressokocher aus Edelstahl auch für Induktion geeignet.
(für 4 bis 6 Tassen)
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1. Mein Morgenritual mit dem Espressokocher

Jeden Tag schlurfe ich in die Küche, nehme meinen Espressokocher für 2 Tassen und drehe das obere Teil vom unteren ab. Dafür benötige ich meistens ein bisschen Kraft – das hängt davon ab, wer ihn vorher benutzt hat. Manche Leute schwören darauf, den Espressokocher feste zu verschließen, da dann die Kaffeequalität besser wird. Das habe ich noch nicht festgestellt, dafür aber schmerzende Hände und einen abgebrochenen Henkel. Ich fülle Espressopuver in den so genannten »Trichtereinsatz« und  Wasser in das Unterteil, stelle den Espressokocher auf den Herd und freue mich über das blubbernde Geräusch.

Schnell ist der Kaffee fertig – denn mit dem Espressokocher kann man entgegen seines Namens keinen “echten” Espresso zaubern. Dafür würde man etwa 9 Bar Druck benötigen, aber der “Kleine” schafft nur 1,5 Bar. Macht nichts, denn mir schmeckt das Ergebnis, das eher an Mokka erinnert, natürlich trotzdem! 

Wenn es die Zeit erlaubt, zaubere ich mir feine Kaffeespezialitäten. Schäume  Milch auf, fülle erst den frisch aufgebrühten Espresso, dann den Milchschaum in meine Lieblingstasse. Ich zelebriere meinen Cappuccino. Wenn ich anstatt  Espresso Kaffee benutzt habe und anstatt  Cappuccino einen Café au lait trinke, fühle mich ein bisschen wie in Italien oder auch Frankreich. Das passiert aber nur, wenn ich genug Zeit habe und mein Gefühl hält auch nicht länger als eine Kaffeelänge. Aber immerhin: So kommt ein bisschen Dolce Vita oder Savoir Vivre, was auch immer, zu mir nach Hamburg Eimsbüttel.

Espressokocher auf dem Herd

2. Beliebter Espressokocher: Das Original von Bialetti

Das Original, der Espressokocher Moka Express, wurde von Alfonso Bialetti erfunden. Der Moka Express war die erste Espressokanne für den privaten Haushalt und hat heute Kultstatus erreicht. Bialetti hat sozusagen den Espressokonsum revolutioniert. Alles startete in Italien, doch durch die Schlichtheit und Effizienz der Bialettiprodukte ist Bialetti heute in der ganzen Welt vertreten.

Bis heute hat Bialetti mehr als 200 Millionen Espressokannen produziert und Millionen von Kaffeetrinkern können authentisch italienischen Kaffee zu Hause genießen. Das Besondere an der Bialetti Kanne ist die bezeichnende acht-eckige Form, welche die Hitze gleichmäßig in der Kanne verteilt. Bialetti erfand seinen Moka Express, nachdem er 1918 in Frankreich in einer Aluminiumfabrik arbeitete und feilte ab dann an der perfekten Umsetzung seiner Kanne. Im Jahr 1933 konnte er seine technischen Probleme lösen und die erste Bialettikanne auf den Markt bringen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg vermarktete Alfonso Bialettis Sohn den Espressokocher und machte ihn zu dem, was er heute ist. Einfachheit in einer schönen Form mit einmaliger Funktionalität! Und ein Design, dass sich noch heute großer Beliebtheit erfreut und einer teuren Siebträgermaschine durchaus Konkurrenz machen kann…

3. Moderne Espressokocher im Vergleich

Der bekannteste Espressokocher ist wie gesagt der italienische Designklassiker von Bialetti und eine einfache Zubereitungsart, um guten Kaffee zu genießen. Es sei denn, der Espressokocher wurde vorher von den so genannten Festzuschraubverfechter benutzt 😉

Jede WG Küche hat mindestens zwei Espressokocher, und man sagt es gäbe keinen italienischen Haushalt ohne. Sie sind in verschiedenen Größen erhältlich und auch unter schwer zufrieden zu stellenden Kaffeenerds eine akzeptierte Form der Kaffeezubereitung. Mittlerweile gibt es den Espressokocher nicht mehr nur von Bialetti, sondern beinahe an jeder Ladenecke und etwa bei Ikea. Neben dem klassischen Espressokocher für die Herdplatte gibt es auch elektrische Variationen.

Bialetti ist unter den Espressokochern immer noch Marktführer und sicher eine gute Wahl. In einem Produktvergleich kam der Bialetti Brikka auf Platz 1 und auf Platz 3 liegt mit dem Bialetti Moka Express wieder ein Modell aus dem Traditionshaus. Doch siehe da: Auf Platz 2 landete der Rommelsbacher EKO und auf Platz 4 ein Modell von Chloer. Besonders gut in Szene Z.B: bei Instagram) setzt die Firma Grønenberg ihre Version des Espressokochers, die auch induktionsgeeignet ist. Bialetti ist also eine sichere Nummer, doch es gibt mittlerweile einige gute Alternativen. Übrigens: Für Induktionsherde gibt es mit der Bialetti Venus natürlich ein eigenes Modell!

Espressokocher

Die Top 4 Espressokocher laut Vergleich.org: (1) Bialetti Brika, (2) Rommelsbacher EKO, (3) Bialetti Moka Express, (4) Chloer

4. Was macht einen Espressokocher so besonders?

Espressokocher sind vergleichsmäßig günstig in der Anschaffung und halten weitaus länger als ein Studentenleben. Das Prinzip ist simpel und das Ergebnis meiner Meinung nach weitaus besser als Kaffee aus einer Pad- oder Kapselmaschine. Außerdem tut man mit jenen Geräten der Umwelt keinen Gefallen, sondern produziert bergeweise Müll. Dann doch lieber eine kleine aber feine Espressokanne!

Der Espressokocher arbeitet wie jede andere Espressomaschine mit Wasserdruck. Allerdings nur mit etwa 1,5 Bar – für richtigen Espresso benötigt man 9 Bar. Daher kreiert man damit eher “Espresso Light” der etwas anders, aber dennoch gut schmeckt. Egal! Mein Espressokocher lässt sich im Gegensatz zu einer Siebträgermaschine überall mit hinnehmen und erinnert mich an Urlaub, Camping, Sommer, Winter, Schnee und Sonne zugleich! Denn er ist überall einsetzbar, solange ein Feuer, Herd oder Gaskocher in der Nähe sind. Espresso aus dem Espressokocher ist eine der einfachsten und dennoch aromatischsten Formen, um guten Kaffee oder Espresso zu erhalten.

5. Espresso: Der kleine schwarze Alleskönner

Kaffee und Espresso sind nur auf den ersten Blick gleich: Der kleine Dunkle wird anders geröstet, was Espressobohnen eine andere Optik und einen anderen Geschmack verleiht. Sie sind dunkler als Kaffeebohnen und glänzen, da durch die längere Röstung Kaffeöle austreten. Ihr Geschmack ist außerdem deutlich kräftiger! Und sie sind nicht nur für Espresso, sondern auch für viele espressobasierte Kaffeespezialitäten wunderbar geeignet.

Doch auch bei der Zubereitung des perfekten Espresso gibt es einiges zu beachten: Zum Beispiel den Mahlgrad, die Brühtemperatur und die Brühdauer. In unserem Espresso-Guide verraten wir die wichtigsten Tipps und Tricks. Das Gute ist aber, dass man zur Zubereitung nicht unbedingt eine teure Siebträgermaschine oder einen Kaffeevollautomat benötigt. Denn der gute alte Espressokocher liefert ebenfalls großartige Ergebnisse, wenn man nur gute Bohnen verwendet und sich an die Schritte der Zubereitung hält.

Espresso

6. Anleitung: So bedienst du einen Espressokocher

So, und wie funktioniert der ganze Zauber nun? Ganz einfach! Sowohl der Aufbau eines Espressokochers als auch die Arbeit mit ihm sind wirklich simpel. Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf den Bialetti Mokka Express, können so aber auch auf jeden anderen Espresskocher übertragen werden.

Der Aufbau vom Espressokocher

Ein Espressokocher besteht immer aus drei Teilen: einem Kannenoberteil mit Gießtülle, dem mit Wasser zu befüllenden Kessel und dem Trichtereinsatz. Sobald das Wasser im Kessel zu verdampfen beginnt, entsteht Überdruck, der das heiße Wasser durch das Kaffeepulver im Trichtereinsatz drückt. Das Kannenoberteil hat ein feines Sieb an der Unterseite, welches den Kaffee vom Kaffeesatz filtert. Dann steigt der gefilterte Kaffee im Steigrohr auf und fließt in die Kanne des Espressokochers. So einfach ist das Prinzip!

In wenigen Schritten zum tollen Espresso

Experten empfehlen, beim Espresso auf die Feinheiten der Zubereitung zu achten, um das beste Ergebnis zu erzielen. Welche das sind, steht genau in unserem Espresso-Guide. Und ja, ich habe es ausprobiert und tatsächlich eine Veränderung feststellen können! Hier nun die wesentlichen Schritte der Zubereitung, die ich gelernt habe.

(1) Gute Bohnen kaufen

Espresso ist nicht gleich Espresso und Kaffee ist nicht gleich Kaffee. Der Dekadenz der Zubereitung sind nach oben natürlich hin keine Grenzen gesetzt, doch mit einem kleinen Budget sollte man Prioritäten. Da mir das nötige Kleingeld für eine erstklassige Siebträgermaschine fehlt, investiere ich immer in erstklassige Kaffee- bzw. Espressobohnen. Man kann beides für Espresso verwenden, doch es wird natürlich anders schmecken. Nur mit Espressobohnen bekommt man den typischen, kräftigen Geschmack hin. Die passenden Bohnen für deinen Espressokocher findest du übrigens in unserem Happy Coffee Shop

(2) Bohnen frisch mahlen

Der Mahlgrad von Espresso ist immer feiner als bei Kaffee. Am besten für das Aroma ist es natürlich, die Espressobohnen beispielsweise mit einer hübschen Handmühle selbst kurz vor der Zubereitung zu mahlen. Achtet darauf, dass ihr einen mittleren Mahlgrad erreicht – der zwischen sehr feinem Pulver für Siebträgermaschinen und gröberem Pulver für etwa die French Press liegt. Man sagt, der Mahlgrad sollte gröber sein, je länger die Kontaktzeit mit dem Wasser ist. 

(3) Wasser vorheizen

Für 1A Kaffee aus der Espressokanne ist die Vorerhitzung des Wassers essenziell. So wird verhindert, dass sich das Metall der Espressokanne zu schnell erhitzt und der Kaffee weniger aromatisch oder bitterer als nötig wird, und den Geschmack der Kanne annimmt. Barista schwören übrigens darauf, das Leitungswasser immer vorher zu filtern, um ebenfalls keine Kalkrückstände zuzulassen.

(4) Wasser und Espresso in die Espressokanne einfüllen

Danach füllt ihr das vorgeheizte Wasser bis kurz unter das Ventil des Espressokochers und befüllt den Trichtereinsatz gut mit dem gemahlenen Kaffeepulver. Es kann mit den Fingern leicht angedrückt werden. Danach schraubt ihr beide Teile eurer Espressokanne zusammen.

(5) Espressokanne auf den Herd setzen

Um ein Verbrennen des Kaffees zu vermeiden, stellt ihr euren Herd auf mittlere Hitze ein und wartet bis der erste Kaffee sichtbar wird. Wenn ein kontinuierlicher Strahl entsteht, könnt ihr den Espressokocher vom Herd nehmen und es dauert nur noch wenige Sekunden, bis ihr den Kaffee aus der Espressokanne genießen könnt.

So, dann kann ja nichts mehr schief gehen. Viel Spaß beim klassischen Kochen von eurem Espresso! Selbst wenn er nicht “The Real Thing” ist – so geht Dolce Vita!

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Heidi liebt Kaffee, vor allen in Kombination mit einen gesunden Frühstück. Wenn Sie gerade keine Beiträge auf Happy Coffee schreibt, berichtet die Weltenbummlerin auf ihrem Blog meerdavon.com über Ihre Reisen.


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