Die guten alten Filtertüten scheiden die kaffeetrinkende Bevölkerung wohl genauso wie die Vorliebe für schwarzen Kaffee, Milch und Zucker. Wieso? Nun, Verfechter des Papierfilters (so wie ich) schwören auf die klare Extraktion in ihrer Tasse Kaffee, während es dem puren Genießer beim offensichtlichen Papiergeschmack jegliche Geschmacksnerven zusammenziehen dürfte. Geschmacksneutral hin oder her, egal wie vollmundig es die Hersteller der Filtertüten versprechen.
Was aber ist an eventuellen Vorbehalten gegenüber Filtertüten wirklich dran? Hat die Wahl der richtigen – oder falschen – Filtertüte tatsächlich Einfluss auf die Aromen im Kaffee? Und welchen Papierfilter solltet ihr für welche Brühmethode wählen? In diesem Artikel beantworten wir diese und weitere Fragen, und gehen vor allem auf die folgenden Modelle ein:
- Universelle, wie z.B. Melitta-Filtertüten
- Spezielle, wie z.B. Filtertüten für Chemex und Hario Kaffeebereiter
- Dauerfilter wie z.B. von DripDrip
Übrigens ist der Begriff “Filtertüten” heute von der Firma Melitta geschützt und Wettbewerber müssen ihre Produkte als “Filterpapier” bezeichnen. Sofern wir in diesem Beitrag aber von Filtertüten sprechen und nicht explizit einen bestimmten Hersteller nennen, meinen wir aber immer allgemein einen Papierfilter in Tütenform. Lest im Folgenden, worin sich Filtertüten unterscheiden können und wie ihr das passende Modell findet. Außerdem geben wir euch gleich noch ein paar Brühtipps mit auf den Weg!
1. Was machen Filtertüten mit eurem Kaffee?
Zunächst einmal sind Filtertüten nicht mit Kaffeefiltern zu verwechseln, welche streng genommen eigentlich als „Filter(papier)halter“ zu bezeichnen sind. Trotzdem werden beide Begriffe zumindest in Deutschland oft synonym verwendet, obwohl sie eigentlich unterschiedliche Dinge meinen: Einerseits die tatsächliche Filtertüte aus Papier und andererseits den Aufsatz, der diese Tüte an Ort und Stelle hält.
Filtertüte und Kaffeefilter können also meistens nicht ohne einander: Ohne einen Filterhalter gibt’s bei handgefilterten Kaffee eine Sauerei. Dabei kann der Kaffeefilter aus Glas, Porzellan oder Keramik, Kunststoff, Kupfer oder sogar aus Edelstahl bestehen. Dem ästhetischen Auge sind hier keinerlei Grenzen gesetzt – mehr dazu liest du in unserem Kaffeefilter-Vergleichsartikel.
So wie bei Kaffeefiltern gibt es auch bei Filtertüten einige Unterschiede. Ihre Funktion ist aber immer dieselbe: Das Papier filtert Sedimente (sprich Kaffeemehl) und Kaffeeöle aus eurem Kaffee heraus. Dadurch schmeckt der Kaffee klarer und hat weniger Körper, fühlt sich also weniger schwer im Mund an.
Besonders der Papierfilter der Chemex (siehe Foto) macht mit seinem schweren und dicken Papier eine sehr saubere, klare Tasse Kaffee. Mein persönlicher Favorit, da sie sämtliche Öle, Fette und Bitterstoffe herausfiltern kann, die den Kaffee bitter oder weniger wohlschmeckend machen könnten. Was im Umkehrschluss heißt, dass nur die gewünschten Aromen und Geschmacksnoten herausgefiltert werden. Übrigens ist die Chemex so ziemlich der einzige Kaffeebereiter, bei dem das Filterpapier direkt in der Glaskaraffe sitzt und ohne extra Kaffeefilter auskommt.
2. Die Anfänge der Filtertüte: Melitta Bentz
Als sich Melitta Bentz aus Sachsen Anfang des 20. Jahrhunderts ihren Kaffee zubereitete, gab es schon das ein oder andere Kaffeehaus in Europa, aber noch keine Filtertüten. Stattdessen musste der Kaffee entweder durch ein Sieb gefiltert oder mithilfe eines Stück Stoffs abseiht werden, um ihn vom Kaffeesatz zu trennen. Erst die Dresdnerin mit dem berühmten Namen, den heute Kaffeetrinker aus aller Welt mit ihrem Lieblingsgetränk verbinden, machte die Filtertüte salonfähig.
Ihre ursprüngliche Erfindung sah einer Papiertüte so gar nicht ähnlich: Melitta funktionierte schlichtweg ein Löschblatt ihres Sohnes um, indem sie es in eine mit Löchern versehene Blechdose legte. Fertig waren das erste Filterpapier sowie der erste Kaffeefilter Marke Eigenbau! Im folgenden Video kannst du den Weg dieser beiden Innovationen nochmal nachvollziehen.
3. Filtertüten Unterschiede: Papier, Farbe und Formen
Seit ihrer Erfindung ist auf dem Markt für Filtertüten viel passiert. Heute gibt es mehr als nur das Melitta Original in der Standard Filtertüten Größe 1×4: Von allen Formen und Größen, Marken bzw. Handelsmarken, und gebleichten oder ungebleichten Varianten für die Umweltbewussten ist alles dabei. Besonders seit das Handfiltern – oder neudeutsch die „Pour Over Methode“ ein großes Revival erleben. Darum wollen wir nun zur leichteren Orientierung die wichtigsten Unterschieden bei Filtertüten beleuchten.
3.1 Filtertüten Material: Papier, Stoff oder Metall?
Zunächst einmal werden Einwegfiltertüten aus Papier von Dauerfiltertüten aus Stoff oder Metall unterschieden. Wie der Name schon sagt, sind die einen für den einmaligen und die anderen für den mehrmaligen Gebrauch gedacht.
Filtertüten aus Papier: Einweg
Klassische Einwegfiltertüten sind für den einmaligen Gebrauch gedacht und werden danach entsorgt. Sie bestehen aus kompostierbaren Cellulosefasern, und können zusammen mit dem Kaffeesatz also ohne Weiteres auf dem Kompost oder im Biomüll entsorgt werden. Wobei, vielleicht werft ihr den Kaffeesatz doch lieber nicht weg, denn es lassen sich nützliche Dinge daraus herstellen 😉
Falls ihr sichergehen wollt, dass die Papierfasern zur Herstellung von Filtertüten nicht zu Lasten der Umwelt gehen, dann holt über den Forest Stewardship Council mit Sitz in Bonn nähere Informationen ein. Trägt eure Filtertüte das grüne FSC Logo auf der Packung, dann wird sie unter den Grundsätzen nachhaltiger Forstwirtschaft hergestellt. Einige namhafte Hersteller setzen für ihre Filtertüten auf noch umweltfreundlichere Materialien wie z.B. die anteilige Verwendung von Bambus.
Übrigens: Filtertüten aus Übersee bestehen oft aus aus Spezialpapier. Zum Beispiel ist das Filterpapier für die amerikanische Chemex laut Herstellerangaben 20 bis 30% dicker als herkömmliche Filtertüten und lässt damit weniger bis gar keine Öle, Bitterstoffe und Kaffeesedimente durch. Und die oben abgebildeten Papierfilter der Marke Hario für den passenden Hario V60 Kaffeefilter – beides aus Japan – sind vergleichsweise sehr leicht und haben eine sehr feine Struktur. Leider halten sich die beiden beliebten Marken auf ihren Internetseiten sehr bedeckt, woher das Papier für die Filtertüten stammt und wie diese sich zusammensetzen.
Filtertüten aus Stoff und Metall: Mehrweg
Dauerfiltertütensind wiederverwendbar. Die leicht zu reinigenden Standfilter aus Metall sind Filtertüte und Filterhalter in einem: Weil sie standfester als ihre Pendants aus Stoff oder Papier sind, können sie direkt auf die Tasse bzw. Kanne gesetzt werden und kommen ohne extra Papier aus. Das produziert weniger Müll, aber natürlich keine klare Tasse Kaffee – die recht groben Poren des Metallsiebs lassen feine Kaffeemehl-Krümel und Kaffeeöle durch. Daher werden Standfilter wie der Finum Brew Basket eher für Tee eingesetzt.
Recht interessant, da deutlich feinporiger, sind tütenformige Metallfilter wie z.B. die dripdip Foldables, die genauso wie Papiertüten direkt in den Kaffeefilter eingesetzt werden. Allerdings sind sie eben wiederverwendbar. Metallene Filtertüten sollen keine Sedimente durchlassen, die Kaffeeöle aber schon – was für Fans von vollmundigem Kaffee (also mit einem vollen Körper) spannend sein kann.
Dauerfilter: (1) Finum Brew Basket, (2) dripdip Foldables aus Metall, (3) Earthtopia Stofffilter aus Hanf
Ansonsten gibt es noch Filtertüten aus Stoff: Sie sorgen genauso wie Papiertüten ebenfalls für eine ziemlich klare Tasse Kaffee. Allerdings sind sie etwas aufwendiger in der Reinigung und ich bin etwas skeptisch, was ihre Stabilität bzw. etwaiges Umknicken im Filterhalter angeht. Ansonsten könnten wiederverwendbare Stoff-Filtertüten wie das Earthopia-Modell aus 100% Hanf durchaus eine Option.
3.2 Filtertüten Farbe: Gebleicht oder ungebleicht
Neben der Papiersorte gibt es mit der Farbe ein weiteres augenscheinliches Merkmal von Filtertüten: Sie ist entweder weiß oder braun, beziehungsweise gebleicht versus ungebleicht. Doch was genau bedeutet das?
Eine weiße Filtertüte wurde mithilfe von Sauerstoff gebleicht, d.h. das Bleichmittel wurde auf Sauerstoffbasis hergestellt. Beim Bleichvorgang werden die in den Papierfasern enthaltenen farbigen Stoffe chemisch zerstört – es kommt zur Oxidation dieser Substanzen, und die entsprechenden Bleichmittel werden daher als Oxidationsmittel bezeichnet. Frühere Verfahren setzten zum Bleichen vor allem Chlor, das den umweltfreundlicheren (aber auch aufwendigeren) Verfahren mit Sauerstoff glücklicherweise weichen musste.
Eine braune Filtertüte ist hingegen ungebleicht und enthält noch die papiereigenen färbenden Substanzen. Denn, ganz klar, die Bäume aus denen Filtertüten nun einmal bestehen, sind nicht weiß! Kritiker der ungebleichten Filtertüten behaupten, dass die färbenden Substanzen Einfluss auf den Kaffeegeschmack in der Tasse hätten, auch wenn die Hersteller immer wieder betonen, dass ihre Produkte geschmacksneutral seien. Was stimmt nun?
In regelmäßigen Abständen werden vergleichende Tests unternommen, von Experten im Labor und in Zusammenarbeit mit Baristi. Letztendlich ist es eine Frage des Geschmacks: Aus Sicht des Umweltschutzes sind die gebleichten Filtertüten nicht mehr und nicht weniger umweltschädlich als die ungebleichten. Vielleicht bieten deshalb viele Hersteller beide Varianten an. Auch die Chemex und Hario Filtertüten gibt es in weiß (gebleicht) oder in braun (ungebleicht).
3.3 Filtertüten Form: Konisch, flach oder korbförmig
Als wenn Papierart und Farbe noch nicht ausreichen würden, beeinflusst auch die Form der Filtertüte euren Kaffee. Auf den meisten Filtertütenpackungen ist deutlich zu erkennen, um welche Form es sich handelt: Konisch bzw. kegelförmig (die klassische Tütenform), konisch mit abgeflachtem Boden (wie die meisten Filtertüten von Melitta oder Handelsmarken), oder korbförmig für größere Kaffeemengen sowie den speziellen Kalita Wave Kaffeefilter. Doch wie genau wirkt sich die Form der Filtertüte nun auf den Brühvorgang aus?
Konische, kegelförmige Filtertüten
Die spitz zulaufende Form eines Papierfilters wie z.B. für die Chemex (siehe oben links) soll dem Brühwasser helfen, in das Zentrum des Kaffeefilters zu laufen. Somit verlängert sich die Zeit, die das Wasser mit dem Kaffeemehl in Berührung ist. Oder einfacher gesagt, eine konische Filtertüte sorgt für eine gleichmäßigere Extraktion der Aromen.
Konische Filtertüten mit abgeflachtem Boden
Filtertüten mit flachem Boden (siehe oben rechts) wie der Klassiker von Melitta werden oft wegen einem Aspekt kritisiert: Das Brühwasser trifft auf einer größeren Oberfläche auf den gemahlenen Kaffee. Im Falle eines ungenauen Aufgießens kommt es somit zur ungleichmäßigen Extraktion der Aromen, weil das Brühwasser im schlimmsten Fall nur an eine Stelle in eurem Kaffeefilter gelangt.
Korbförmige Filtertüten
Die meisten von euch werden korbförmige Filtertüten (siehe unten) nur aus Großküchen oder von Bürokaffeemaschinen kennen, denn große Brühmengen sind damit super zu handhaben. Eine kleine Variante des Korbfilters ist der Papierfilter der Kalita Wave. Auch bei diesem Kaffeefilter ist allerdings Sorgfalt beim Aufgießen gefragt: Gleichmäßiges Kreisen hilft, um das Kaffeemehl überall genug zu benetzen. Einige Korbfilter (wie bei der Kalita Wave) sind zudem mit Wellen oder geschwungenen Rillen versehen, die eine noch bessere Extraktion der Kaffeearomen bewirken sollen.
„Exotische“ Filtertütenformen
Inzwischen gibt es Anbieter, die ihre Filtertüten zusätzlich mit Aromazonen versehen, oder gar Aroma-Poren. Auch Filtertüten für milden bzw. extra kräftigen Kaffee soll es geben. Solche „Spielereien“ sind streng genommen nur für diejenigen Kaffeetrinker relevant, die sowieso vorgemahlenen Kaffee nutzen. Denn wer seinen Kaffee selbst mahlt, der kann über den Mahlgrad sehr gut steuern, ob er den gebrühten Kaffee eher milder (gröber mahlen = kurze Extraktion) oder stärker extrahiert (feiner mahlen = längere Extraktion) haben möchte!
Einen Ausreißer in der Welt der Filtertüten gibt es aber noch, den wir euch nicht vorenthalten wollen. Eigentlich handelt es sich in dem Fall gar nicht um eine Tüte. Da die sogenannten „Drip Coffee Bags“ aber ebenfalls aus Filterpapier bestehen, sollen die smarten Beutel zumindest erwähnt und abgebildet werden 😉
4. Tipps zur Auswahl der richtigen Filtertüte
Solltet ihr eine klassische Filterkaffeemaschine in eurem Haushalt haben, so gibt es auf dem Filtertütenmarkt neben dem Original von Melitta zahlreiche Handelsmarken, die ihren Job ebenfalls bravourös meistern. Hier zählt wohl lediglich das Preis-Leistungsverhältnis und wie stabil die Filtertüten beim Brühvorgang sind. Aber dazu später mehr. Zunächst einmal ein paar Tipps zu den Kauf-Basics…
Nicht jede Filtertüte passt in jeden Filterhalter
Viele Universal-Filtertüten passen, sofern man die richtige Filtertüten Größe gewählt hat, sowohl in den Handfilter als auch in die Filterkaffeemaschine. Aber gibt es bei ihrer Nutzung einen Unterschied darin, ob der Kaffee per Hand oder maschinell gefiltert wird? Kaffeemaschinen-Experte Arne von Coffeeness hat’s getestet und herausgefunden, dass fruchtige Kaffees bzw. Naturals im Handfilter besser funktionieren als in der Filterkaffeemaschine. Aber auch hier gilt: Alles ist Geschmacksache.
Bei Chemex, Hario und Co. seid ihr allerdings auf das Filterpapier vom Hersteller angewiesen, da andere Produkte aufgrund der einzigartigen Form des jeweiligen Filteraufsatzes nicht passen. Umgekehrt ist es sogar so, dass Hario-Filter in einer herkömmlichen Filtermaschine bzw. einem anderen Handfilter reißen können!
Filtertüten Größen: Darauf kommt es an
Leider sind die Informationen hinsichtlich der Größe der geeigneten Filtertüte für den Kaffeefilter nicht immer klar verständlich. Besonders wenn es wie bei Melitta verschiedene Größensysteme gibt: 1×1, 1×2, 1×4 und so weiter. Diese Kürzel stehen für einmal eine, zwei oder vier Tassen handgefilterten Kaffee. Hingegen sind sie bei Filterkaffeemaschinen eher für die doppelte Menge gedacht (also zwei, vier oder acht Tassen Kaffee). Und um die Verwirrung komplett zu machen: Dann gibt es noch die ältere 100er Serie (101, 102 und 104), die größer ausfällt und für die speziellen und etwas konischer zulaufenden Handfilter gedacht ist.
Die Filtertüten Größe hängt auf jeden Fall vom Typ und Fassungsvermögen des Handfilters bzw. der Filterkaffeemaschine ab, und sollte auf der Packung angegeben sein. Ansonsten probiert euch durch, bis ihr die Passende gefunden habt – und bleibt dabei!
Filtertüten Größen im Vergleich: (1) Große Chemex, (2) ungebleichte Melitta, (3) Konische Hario
Ihr habt die Filtertüte eine Nummer zu klein oder zu groß erworben? Hier müsst ihr wohl oder übel den Weg zurück ins Geschäft oder in den Online-Shop gehen und die passende Filtertüten Größe nachkaufen. Denn zu kleine Filtertüten fassen nicht die Kaffeemehlmenge, die euer Filterhalter gewohnt ist, und der Kaffee kann überlaufen. Zu große Filtertüten können hingegen beim Aufgießen zusammenklappen. In jedem Fall kommt es zur ungleichmäßigen Extraktion!
Eigene Filtertüten basteln – eine gute Idee?!
Wenn Melitta Bentz das konnte, könnt ihr das schon lange? Naja, eine Filtertüte aus einem Löschblatt, einem Bogen Küchenrolle oder gar aus Klopapier zu basteln hört sich abenteuerlich an, ist aber durchaus machbar. Die meisten der genannten Materialien sollten reißfest genug sein, um dem Brühvorgang standzuhalten.
Falls ihr das Ganze wirklich ausprobieren wollt: Hier gibt’s eine Anleitung. Versucht Küchenpapier oder Klopapier zu finden, das mehrlagig (am besten 3- bis 4-lagig) ist. Ich persönlich würde dieses Experiment allerdings nur im Notfall ausprobieren. Die eventuelle Sauerei am Morgen würde ich mir lieber ersparen wollen.
Marke oder Handelsmarke: Welche Filtertüte ist besser?
Eine Frage, die sich noch stellt, ist ob die teureren Filtertüten von Marken gegenüber den Modellen günstiger Handelsmarken wirklich besser sind – in Sachen Eigengeschmack, Handling und Ergebnis in der Tasse. Im obigen Video haben Experten den Test gemacht und stellen überraschenderweise fest: Beides kann sehr gut sein! In diesem Fall lieferten sich LIDL und Melitta ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Treppchenplatz.
5. Tipps zum Umgang mit der Filtertüte
Die passende Filtertüte ist gekauft und nun kann nichts mehr schiefgehen. Fast! Denn auch bei der Verwendung haben wir noch ein paar letzte Tipps parat…
Filtertüte umknicken: Ja oder Nein?
Tatsächlich haben viele Filtertüten einen Falz zum Umknicken. Ist das nur ein schickes Detail oder bringt das Falzen tatsächlich etwas? Laut Hersteller soll die Verstärkung der Filtertüte mittels umknicken der Naht bzw. Doppelnaht helfen, die Filtertüte stabiler und damit reißfester zu machen. Achtet aber beim Kauf auf die Verarbeitung bzw. testet euch durch. Manche der angebotenen Filtertüten halten nicht das, was sie versprechen, und reißen trotz Naht und Falzen!
Filtertüte vor Gebrauch durchspülen
Ja, ihr solltet Filtertüten vor dem Brühvorgang immer nass machen! Zum einen öffnen sich so die Poren des Papiers – allein dieser vorbereitende Schritt sorgt für eine bessere Extraktion. Außerdem passt sich der Papierfilter so der Form des Filterhalters bzw. Kaffeeaufsatzes besser an. Zum anderen beseitigt das Spülen nicht nur den Papiergeschmack, sondern filtert auch den Produktionsstaub aus eurer Filtertüte heraus! Und das ist wohl der wichtigste Grund für das Durchspülen, denn jeder will doch, dass Kaffee nur nach Kaffee schmeckt.
Bei besonders hartnäckigem Papiergeschmack könnt ihr die Filtertüte auch ein zweites Mal mit heißem Wasser filtern. Der beste Nebeneffekt des Spülens: Durch das (idealerweise) heiße Wasser wärmt ihren euren Kaffeebereiter bzw. eure Tasse vor, und der frisch gebrühte Kaffee kühlt nicht direkt wieder ab.
Das Auswaschen der Filtertüten ist übrigens nicht nur für Handfilter, sondern auch bei der Filterkaffeemaschine empfehlenswert! Einfach die Filtertüte in den Filterhalter einsetzen, kurz ausspülen, fertig. Manche Filterhalter kann man sogar abnehmen, was das Ganze noch unkomplizierter macht.
Blooming zum Start des Brühvorgangs nicht vergessen
Ohne aus dem Brühen eures morgendlichen Kaffees eine Wissenschaft zu machen: Nehmt euch Zeit um zu warten, und den Kaffee nach dem ersten Aufgießen für ca. 30 Sekunden „bloomen“ zu lassen. Warum? Das Blooming lässt das CO2, welches besonders in frisch geröstetem Kaffee noch in hoher Konzentration vorhanden ist, besser aus dem gemahlenen Kaffee entweichen und die Aromen können sich danach noch besser entfalten.
Aus diesem Grund solltet ihr frisch gerösteten Kaffee immer erst ab dem 3. Tag und Espresso sogar ab einer Woche nach Röstdatum verwenden, damit er bis dahin in der Packung entgasen kann. Dazu lässt das Aromaventil CO2 raus, aber keine Luft hinein. Je frischer der Kaffee, geröstet ist, desto intensiver fällt übrigens auch das Blooming bzw. die Bläschenbildung beim Aufeinandertreffen von Kaffeemehl und heißem Wasser aus!
Richtig aufgießen üben
Gerade beim Kaffeefiltern per Hand solltet ihr nicht nur bei der Wahl der richtigen Filtertüte aufpassen. Denn die beste Filtertüte – egal ob gerippt, geschwungen oder mit Aromaporen versehen – nützt nichts, wenn ihr euren Kaffee nicht sachgemäß aufgießen könnt! Zum Beispiel, weil ihr das Wasser direkt aus dem Wasserkocher ausgießt und es nicht unbedingt dahin gelangt, wo es soll.
Besser geht’s mit einer sogenannten Schwanenhals- oder Gooseneck-Kanne: Damit gießt ihr langsam und sehr präzise auf, und könnt sogar unterextrahierte Stellen im Filter gezielt nachschütten. Denn je präziser ihr aufgießt, desto besser klappt’s mit der Extraktion!
Erkennen, wenn etwas schief gelaufen ist
Ihr habt die richtige Filtertüte verwendet, auch präzise aufgegossen und den Kaffee bloomen lassen. Und trotzdem schmeckt’s nicht? Dafür kann es viele Gründe geben, wie euer Leitungswasser oder persönliche Geschmacksveränderungen. Meistens gibt es aber einen klaren Schuldigen: Den falschen Mahlgrad!
- Sollte euer Kaffee zu sauer geraten sein, obwohl der Röster fruchtige und süße Noten verspricht, dann habt ihr den Kaffee vermutlich zu fein gemahlen. Sprich, die Extraktion ist zu lang ausgefallen und hat zu viel Säure aus dem Kaffeemehl geholt.
- Im umgekehrten Fall – der Kaffee schmeckt fad – habt ihr ihn vielleicht zu grob gemahlen und die Zeit, in der das heiße Wasser mit dem Kaffeemehl in Berührung kam, war zu kurz, um die leckeren Geschmacksnoten zu extrahieren.
Wer nach dem Brühen feststellt, dass der Kaffeesatz sehr schlammig aussieht, der kann den Mahlgrad etwas gröber stellen – oder aber beim nächsten Brühvorgang etwas präziser aufgießen. Und: Zu viele Turbulenzen bei der Extraktion sorgen ebenfalls für ein ungleichmäßiges Kaffeebett. Also immer ein ruhiges Händchen und die Nerven bewahren – Gut Ding will Weile haben, und schmeckt auch besser!
Zur neuen Kaffeemaschine Koerbchenfilter dazu bestellt bei Beem. Kommen die ins Filter Fach oder in den Metallfilter? Beides funktioniert nicht vernünftig, hab mir die
AUS herkömmliche papierfiltertueten gebastelt, leider knicken sie beim bruehen ein und Krümel sind in der Kanne…. Hilfe…
Hallo Silvia, die Papierfilter sind laut BEEM optional. Du kannst entweder den einen, oder die aus Papier verwenden. Wenn das nicht hilft, frag doch am besten mal bei BEEM direkt, wie es gedacht ist.