Die Moccamaster: Kaum eine andere Filterkaffeemaschine steht für Spitzen-Filterkaffee, der (fast) so gut schmeckt wie handgebrüht vom Barista. Doch woran liegt das eigentlich? An der offiziellen Zertifizierung durch weltweite Kaffeeorganisationen, die hohe Standards setzen? Am tollen, schlanken Design mit allerlei poppigen Farbvarianten? Oder überzeugt am Ende wirklich die Qualität des Geräts und das Aroma in der Tasse? In diesem Artikel gehen wir dem „Mythos Moccamaster“ auf den Grund.
1. Was macht die Moccamaster so einzigartig?
Hinter Moccamaster steckt die niederländische Firma Technivorm – die Wortschöpfung kombiniert „techniek“ (Technik) und „vormgeving“ (Form und Funktion) in der Landessprache. 1964 vom Industriedesigner Gerard Clement gegründet, stellte Technivorm zunächst Treppenleitern und Regalsysteme fertigte. Nicht verwunderlich, schließlich stammen auch andere Kaffeesysteme aus diversifizierten Häusern (z.B. die Aeropress von einem Frisbee-Fabrikanten). Seit 1969 sind Filterkaffeemaschinen das Kerngeschäft von Technivorm und wurden inzwischen millionenfach verkauft. Kein Wunder, den hier kommen Design, Funktion und Nachhaltigkeit zusammen.
1.1 Vorteile der Moccamaster gegenüber anderen Filterkaffeemaschinen
Zugegeben, mit einem Preis von 200 Euro aufwärts ist eine Moccamaster, die es in über 20 Standard- und Regenbogenfarben gibt, keine Budget-Filterkaffeemaschine. Dafür hat sie gegenüber billigen „Plastikbombern“ – die den Filterkaffee zu heiß und zu unbeholfen brühen, spätestens auf der Warmhalteplatte verkokeln, und relativ schnell streiken – einige Vorteile.
- Hohe Standards: Jedes Gerät wird per Hand in den Niederlanden gefertigt und einer individuellen Prüfung unterzogen, bevor es in den Handel kommt.
- Qualität der Materialien: Nennenswert sind z.B. der Aluminium-Korpus, das Heizelement aus Kupfer (antibakteriell, effiziente Wärmeleitung), wahlweise Glas- oder Metallkanne, und der Ausguss aus Edelstahl. Es werden nur wiederverwertbare bzw. abbaubare Materialien eingesetzt und so wenig Plastik wie möglich.
- Langlebigkeit und Nachhaltigkeit: 5 Jahre Herstellergarantie (privat genutzte Geräte) und eine erwartete Lebensdauer von bis zu 20 Jahren machen die Moccamaster zum Investment fürs Leben. Im Reparaturfall kann man sich jederzeit an Technivorm wenden, dann sind Einzelteile dank des modularen Aufbaus sehr oft reparier-bzw. austauschbar! Und auch nach Garantie-Ablauf kann man z.B. Kannen, Filter, Tank-und Filterdeckel, den Brühkopf oder Dichtungen jederzeit einzeln ersetzen. So setzt Technivorm ein Zeichen gegen die Wegwerfmentalität und für den Umweltschutz.
- Empfehlung anerkannter Kaffeeorganisationen: Die Moccamaster war eines der ersten von der SCA (Specialty Coffee Association) für anspruchsvolle Home Brewer getesteten, zertifizierten und empfohlenen Geräte. Das ECBC (European Coffee Brewing Center) schloss sich an und prämierte die Moccamaster mit dem „Golden Cup Standard“ – deutlich sichtbar mit dem „Approved ECBC“ Siegel, das auf jedem Gerät prangt. Das bekommt man nicht einfach so – es werden z.B. Faktoren wie Brühzeit, Brühtemperatur, Kaffeestärke, Restsedimente im Kaffee und Homogenität des Brühergebnisses geprüft.
- Tolle Brühergebnisse: Die werden von den zertifizierenden Kaffeeorganisationen garantiert, und in Kaffeemaschinen Tests und von Nutzern hoch gelobt. Im Vergleich zur Handfiltermethode, dem heiligen Gral für Filterkaffee, übernimmt die Moccamaster die wesentlichen Dinge. Sie hält die optimale Brühwassertemperatur (92 bis 96 °C), gießt das Kaffeemehl gleichmäßig und gemächlich über den Brüharm mit 9-Loch-Wasserdurchlauf auf, und hält den Kaffee schonend warm (je nach Modell mittels Warmhalteplatte bzw. Thermoskanne).
- Schlankes Design und einfache, leise Handhabung: Viel kann man nicht falschmachen. Wasser in den Tank, Kaffeemehl in die Filtertüte im Filter, Knopf an, fertig. Schon brüht die Moccamaster los, und zwar schnell und dabei auch noch leise! Kein unwichtiger Punkt, wenn man weiß, wie lautstark Filterkaffeemaschinen sonst so röcheln 😉 Ach ja – unverschämt gut sieht so eine Moccamaster natürlich auch aus 😉
1.2 Hat die Moccamaster auch Schwachpunkte?
Spoiler: Unterm Strich kommt kaum eine Filterkaffeemaschine an die Moccamaster heran. Aber kann denn hier wirklich alles top sein? Nun, wenn wir auf hohem Niveau meckern wollen, wären dies unsere Kritikpunkte:
- Keine Blooming-Funktion. Beim ersten Aufgießen mit kurzer Pause quilt das Kaffeemehl im Filter (“Blooming”), um beim anschließenden Brühen die Aromen besser zu entfalten. Leider übernimmt das die Moccamaster nicht automatisch. Du kannst diese Pre-Infusion aber händisch vornehmen: Anschalten, die ersten Schwalle Brühwasser laufen lassen, dann die Kanne kurz entfernen. So schließt sich der Durchlauf vom Filter, und das Kaffeemehl kann aufblühen. Beim Wiedereinsetzen der Kanne geht das Brühen dann weiter. Wer eine Blooming-Automatik möchte, findet sie z.B. bei der Chemex Ottomatic.
- Wassertank ist nicht abnehmbar. Das dürfte in sehr kleinen Küchen, wo der Oberschrank dem Gerät sehr nah kommt, zu ein paar Verrenkungen beim Wasserauffüllen führen. Dort kann man aber auch die kleinere Moccamaster Cup One einsetzen.
Klar, wir könnten noch über den Plastikfilter meckern, aber da gibt’s keinen Grund für. Erstens ist die Moccamaster eines der Geräte, das am wenigsten aus Plastik besteht. Zweitens ist das für den Filter und Tank gewählte Material leicht, langlebig, gut zu reinigen, und tut (wie z.B. bei der Hario V60, einer Ikone im Handfiltern) dem Geschmack keinen Abbruch. Wer das Statement von Moccamaster zu Plastik lesen will: here you go.
1.3 Moccamaster Erfahrungen: So schneidet das Gerät in der Praxis ab
In breit angelegten Produkttests (z.B. von Küchen-/Elektronikmagazinen und Vergleichsportalen) werden durchweg alle oben genannten Vorzüge gewürdigt – die verschiedenen Moccamaster Modelle schneiden meistens mit sehr guten bis guten Ergebnissen ab. Als Kritikpunkte werden der vergleichsweise hohe Preis, die „Reinigung von Hand“ sowie „fehlende Funktionen“ genannt. Was vielleicht daran liegt, dass man Äpfel mit Tomaten vergleicht:
Eine Moccamaster ist weder eine günstige Standard-Filterkaffeemaschine („Hauptsache sie brüht“) noch ein Kaffeevollautomat, der alles auf Knopfdruck erledigt. Sondern ein Premiumgerät für Kaffeetrinker, die langlebige Qualität vom Produkt und Aromen in der Tasse wie beim Handfiltern erwarten.
Vom hochgelobten Brühprozess wird man in der Praxis schnell überzeugt, auch uns ging es so. Einmal kurz den Deckel des Filters abgenommen und neugierig geschaut: In der Tat, ein ruhiger Aufguss, das Brühwasser läuft mal vorn, mal hinten aus dem Brüharm. Das Kaffeemehl verwirbelt kaum, auch wenn natürlich ein „Krater“ sichtbar wird, und die Brühzeit ist echt flott. Und das alles: leise.
Und wie schmeckt‘s? Deutlich besser als aus einer normalen Filterkaffeemaschine, wo (seien wir ehrlich!) oft nur Röstaromen und geschmackliche bzw. adstringierende Säuren dominieren. Das liegt unter anderem daran, dass die Billigheimer stark in der Brühtemperatur schwanken (erst kommt kälteres, dann immer heißeres Wasser), oft zu langsam sind, nicht gut aufgießen etc.
Die Moccamaster liefert Filterkaffee, der quasi schmeckt wie handgefiltert, was ein echtes Kompliment ist. Im Vergleich zur Chemex mit ihrem dicken Filterpapier ist Filterkaffee aus der Moccamaster etwas kräftiger und tiefer. Dennoch können selbst fruchtige Kaffees mit diesem Gerät ihre Komplexität entfalten, und du wirst spezielle Aromen herausschmecken (lies am besten auf der Packung, welche Noten deine Kaffeesorte besitzt und prüfe mit dem Gaumen nach). Am ehesten würden wir einen guten Moccamaster-Filterkaffee mit handgefiltertem Kaffee aus der Hario V60 vergleichen – eine aromatische, runde Sache.
2. Wie brüht man perfekten Filterkaffee mit der Moccamaster?
Obwohl wir zu Hause eine Alternative nutzen (siehe Kapitel 4), kennen wir die Moccamaster gut. Vor allem während Urlauben im hohen Norden stehen die Geräte in vielen Küchen: In Dänemark, Finnland, Norwegen & Co. liebt man guten Filterkaffee und eher helle Röstungen, was besonders Fingerspitzengefühl beim Brühen erfordert. Hier scheinen sich Moccamaster durchgesetzt zu haben, und wir konnten uns damit immer eine fantastische Tasse Kaffee zubereiten.
2.1 Moccamaster Brühanleitung: Schritt für Schritt
- Wasserbehälter befüllen. Nimm‘ kaltes Leitungswasser, und falls es in deiner Region sehr kalkhaltig ist, am besten aus dem Wasserfilter. Tipp: Das Brühwasser bitte nicht aus der Kaffeekanne in den Tank füllen, damit keine Reste von Kaffeeölen ins Maschineninnere gelangen. Das macht die Maschinenpflege leichter (siehe Punkt 2.3).
- Filterhalter abnehmen, Filterpapier einsetzen und kurz vorspülen. Du kannst das Moccamaster Filterpapier verwenden, oder normale 4er-Allzweck-Filtertüten („Nr. 4“ bzw. „1×4“ = Kaffeemengen für bis zu 4 Personen). Das Vorspülen des Filterpapiers mit warmem Wasser hilft, vorm Brühen unerwünschte Papieraromen zu beseitigen.
- Kaffeemehl in das Filterpapier einfüllen. Verwende frisch geröstete Kaffeebohnen aus organischem Abau und renommierten Anbauländern, z.B. von Happy Coffee. Für den besten Genuss mahlst du sie vor dem Brühen selbst mit einem mittleren Mahlgrad.
- Gefüllten Filter ins Gerät einsetzen. Nun muss nur noch der Deckel drauf!
- Einschalten, laufen lassen, fertig. Sobald du den Knopf drückst, übernimmt die Moccamaster alles Weitere. Nach dem Brühen bleibt der Kaffee dank der Warmhalteplatte (bei Geräten mit Glaskanne) bzw. in der Thermoskanne lange warm.
2.2 Wie viel Kaffee nimmt man für die Moccamaster – und welche Sorte?
Für perfekten Filterkaffee arbeiten Kenner mit einer Kaffeewaage und einer Brew Ratio von 1:15 von 1:17, was das Verhältnis von Kaffeemehl zu Brühwasser beschreibt. Auf ein Gramm Kaffee kommen also 15 bis 17 Gramm bzw. Milliliter Wasser, sowohl beim Handfiltern als auch mit der Maschine. Willst du z.B. 500 Milliliter Kaffee brühen, müsstest du 29 bis 33 Gramm Kaffee verwenden – die Toleranz erlaubt dir, je nach Sorte und Vorliebe etwas zu experimentieren.
Du kannst für die Moccamaster den Kaffee abwiegen und mit Brew Ratios arbeiten, aber natürlich auch grob die gewünschte Anzahl an Löffeln pro Brühmenge wählen. Bei der Einschätzung hilft dir die Wasserskala am Wassertank des Geräts und z.B. Hersteller-Empfehlungen für die Löffel.
Der Hersteller von Moccamaster empfiehlt übrigens ein sehr softes Brew Ratio von 1:17 bis 1:18 (auf 500 Milliliter Wasser nämlich 28 Gramm bzw. drei gestrichene Esslöffel Kaffee). Anderen Testern und auch uns persönlich wäre dies etwas zu wenig, auch wenn sich die Kaffeemenge stets nach der verwendeten Kaffeesorte (Natural/Washed Coffee, leichte vs. mittlere Röstung, Säureprofil, Aromen…) sowie deinen Präferenzen richtet. Einfach ausprobieren!
Apropos: Welche Kaffeesorte verwendet man am besten mit der Moccamaster? Es muss eine hochwertige Filterröstung sein – aus gerechtem Handel, organischem Anbau, schonend und frisch geröstet. Das haben du und dein Premium-Gerät verdient! Alles Weitere entscheidet dein Geschmack. Wir mögen aus der Moccamaster eigentlich fast jede Sorte: blumige Kaffees mit feiner Säure wie den Happy Coffee Puno, schokoladig-fruchtige Sorten wie den Capim Branco, oder kräftig-würzige Vertreter wie den Happy Coffee Sidamo. Einzig die extrem fruchtigen Naturals ziehen wir aus dem Handfilter vor!
2.3 Moccamaster Pflege: Reinigen, Entkalken & Co.
Eine Filterkaffeemaschine wie die Moccamaster ist im täglichen Einsatz sehr leicht zu reinigen: Die benutzte Filtertüte entsorgen, den Filter abnehmen (geht noch leichter, wenn vorher der Brüharm abgenommen wird), kurz durchspülen, fertig.
Regelmäßiges Entkalken muss aber (wie bei jedem anderen Gerät) trotzdem sein, um lange Freude daran zu haben. Sonst führen Ablagerungen z.B. auf der Heizspule dazu, dass das Brühen länger dauert und der Kaffee nicht mehr so gut schmeckt. Je härter das Leitungswasser ist, um so öfters sollte entkalkt werden. Wenn die Maschine schon anfängt zu röcheln oder sich der Wassertank trübt, ist es allerhöchste Eisenbahn!
Obendrein sollte „Entfetten“ bzw. Grundreinigen nicht vergessen werden, vor allem wenn du gern das Brühwasser aus der Kanne in den Wassertank gießt. So gelangen Kaffeeöle in den Tank, die zu optisch unschönen, bräunlichen Ablagerungen führen und beim Brühen wiederrum ins Maschineninnere geraten, wo sie nicht hingehören.
Moccamaster empfiehlt: Setz dir ein regelmäßiges Intervall zum Entkalken und Entfetten – zum Beispiel alle drei Monate, oder wenn eine 100er Packung Filtertüten leer ist Und verwende bloß keine organischen Reiniger mit aggressiver Zitronensäure. Die greifen die Maschine und vor allem das Kuper-Heizelement an. Entstandene Schäden sind nicht von der Garantie gedeckt!
Zum Entkalken wird das Mittel Durgol und zum Entfetten Clean Drip empfohlen. Beide kommen (getrennt voneinander!) verdünnt in den Wassertank, und werden dann (ohne Filter) durch die Maschine laufen gelassen. Dann wird noch ein paar Mal mit sauberem Wasser nachgespült. Es ist nicht schwer – eine ausführliche Anleitung kannst du hier nachlesen.
3. Moccamaster Modelle: Eine für jeden?
Es gibt drei wesentliche Modelle der Moccamaster Filterkaffeemaschine. Die Moccamaster KBG Select (bzw. KBGV Select) mit der Glaskanne und die Moccamaster KBGT mit der Thermoskanne brühen 1,25 Liter Kaffee. Neben den offensichtlich verschiedenen Kannen gibt es auch noch kleine, aber feine Funktionsunterschiede, die wir gleich erläutern. Die Moccamaster Cup One ist speziell für kleine Haushalte – ein abgespecktes, aber edles Ein-Tassen-Modell.
Hinweis: Die Moccamaster-Modelle unterscheiden sich preislich teils enorm, je nachdem welche Farbe man auswählt. Die „Color of the Year“ und andere Knallfarben kosten oft etwas mehr.
3.1 Moccamaster KBG (KBGV) Select – ab ca. 230 Euro
Die Moccamaster KBG Select sieht man besonders oft in gut sortierten Küchen. Kein Wunder – das Modell überzeugt im Retro-Design, erfüllt gehobene Filterkaffeeansprüche, und ist in besonders viele Farben erhältlich. Hier die wesentlichen Merkmale:
- Mit Glaskanne und innovativem „Mischdeckel.“ Letzteres meint den langen, schmalen und im Deckel integrierten Trichter, der in die Kanne ragt. Er fängt gebrühten Kaffee aus dem Filter tropffrei in der Kanne auf und erlaubt das Schwenken bzw. Verrühren – so verteilen sich die Kaffeeöle und Sedimente gleichmäßig für besonders ausgewogenen Geschmack.
- Automatischer Brühstopp im Filter, wenn Kanne nicht eingesetzt ist
- Select-Schalter für halbe oder ganze Kanne: Er regelt die Temperatur der Warmhalteplatte (zwischen 80 und 85 °C) und den Wasserfluss. So wird bei einer halben Kanne langsamer, aber trotzdem nach dem „Golden Cup Standard“ gebrüht.
- Smarte Warmhalteplatte. Je nach gebrühter Kaffeemenge stellt sie die Temperatur ein, und schaltet sich nach 40 Minuten automatisch ab. Kein Alleinstellungsmerkmal, aber cool!
3.2 Moccamaster KBGT – ab ca. 220 Euro
Du magst Warmhalteplatten nicht sonderlich, willst den gebrühten Filterkaffee aber trotzdem besonders lange warmhalten? Und du brauchst kein Gerät in einer extravaganten Farbe? Dann könnte die Moccamaster KBGT etwas für dich sein:
- Mit Thermoskanne statt mit Glaskanne. Sie hält den gebrühten Kaffee bis zu 3 Stunden auf 80 °C und auch Stunden später werden noch Temperaturen um die 50 °C erzielt. Perfekt für alle, die ihre Kanne auf den Tag verteilt trinken, im Office am liebsten neben sich stehen haben, oder in Kaffeehaushalten mit unterschiedlichen Tagesrhythmen leben.
- Sparsamer Stromverbrauch. Dank der Kupfer-Heizspule sind alle Moccamaster energieeffizient, aber die KGBT benötigt dank der Isolierkanne keine Warmhalteplatte und verbraucht somit noch weniger Strom als das Modell mit Glaskanne.
- Automatischer Brühstopp im Filter, wenn Kanne nicht eingesetzt ist
- Besonders simples Design: Die KBGT hat keinen Schalter für die (ohnehin hier unnötige) Warmhalteplatte bzw. zum Regulieren des Wasserflusses bei kleinen Brühmengen.
3.3 Moccamaster Cup One – ab ca. 209 Euro
Kleine Haushalte mögen unkomplizierte Eintassen-Kaffeebereiter wie die Aeropress oft am liebsten. Mit der Moccamaster Cup One gibt es nun eine maschinelle Variante, die gegenüber dem Handfiltern trotzdem keine Aroma-Einbußen verzeichnet.
- Klein aber fein: Besonders kleines, platzsparendes Modell für eine große Tasse (0,33 Liter) Filterkaffee in der bewährten Moccamaster-Qualität.
- Rundum-Sorglos-Set: Statt einer Kanne kommt die Moccamaster Cup One mit zwei Porzellantassen im passenden Design, die beim Brühen unter dem Filter platziert werden. Natürlich kannst du auch eigene Tassen verwenden (maximal 11 cm hoch) und bei Bedarf den Becherhalter abnehmen. Auch 80 extrakleine Filtertüten sind im Set dabei.
- Abschaltautomatik, sobald Tasse fertig gebrüht ist
Übrigens: Wenn du das Design magst, gibt es zur Moccamaster Filterkaffeemaschine auch die passende Moccamaster Kaffeemühle. Renommierter sind aber diese Mühlen-Modelle.
4. Moccamaster Alternativen: Zwei ernsthafte Wettbewerber
Mittlerweile hat die SCA (Specialty Coffee Association) neben diversen Moccamaster-Modellen weitere Filterkaffeemaschinen zertifiziert und als „certified home brewer“ aufgeführt. Aber: Entweder sind sie kaum verfügbar (z.B. OXO, Ninja), noch teurer als die Moccamaster (z.B. Ratio Six), oder haben beim Endnutzer wegen Qualitätsmängeln nur mäßig abgeschnitten (z.B. Zwilling Enfinigy, Bonavita). Daher empfehlen wir außer Moccamaster keine andere Filterkaffeemaschine von der SCA-Liste. Dafür aber zwei Geräte, die dort nicht auftauchen, und trotzdem ernsthafte Wettbewerber sind:
- Wilfa Classic Tall (ab ca.160 Euro): Etwas günstiger als die Moccamaster gewährleistet das Gerät ebenfalls die perfekte Brühtemperatur, Brühzeit und Extraktion – zertifiziert von den Kaffeeexperten des European Coffee Brewing Centers (ESBC). Automatischen Tropfstoff und smarte Warmhalteplatte hat die Wilfa vom gleichnamigen norwegischem Traditionshaus auch, überzeugt mit 1,25 Litern Brühmenge und ihrem skandinavischen Design.
- Chemex Ottomatic 2.0 (ab ca. 320 Euro): Ja, ein stolzer Preis. Trotzdem steht dieses Gerät für bis zu 8 Tassen Kaffee (800 ml), die vom Handfiltern bekannte Chemex mit passender Maschine dazu, in unserer Kaffeeküche. Dank der innovativen Sprühkopftechnologie wird das Kaffeemehl schonend und gleichmäßig aufgegossen. Die Temperatur des Brühwassers wird konstant auf idealem Niveau gehalten, und das dicke Filterpapier sorgt für besonders feine Aromen. Die Alleinstellungsmerkmale der Ottomatic sind aber die automatische Blooming-Funktion („Pre-Infusion“) und die ausschaltbare automatische Warmhalteplatte.
Hast du ebenfalls Erfahrungen mit der Moccamaster gemacht, steht sie auf deinem Wunschzettel, oder hast du noch Fragen? Dann schreib’ uns gerne einen Kommentar.
Heidi ist die "Kaffee-Doktorin" bei Happy Coffee: Zusammen mit Christian hat die promovierte Betriebswirtin das Unternehmen 2008 gegründet und schreibt ausführlich über alle Themen aus der Kaffee-Szene. Egal ob Kaffee-Zubereitung, Kaffeezubehör oder Kaffeespezialitäten - Heidi recherchiert, probiert, fotografiert und berichtet ausführlich für unsere Leserschaft. Privat trinkt sie am liebsten handgefilterten Kaffee zu einem gesunden Frühstück.