Ein grüner Smoothie zum Frühstück, als Mittagessen To-Go oder auch abends vor dem Sport als Energiegeber. Ihr findet ihn zur Zeit überall, auf jeder Getränkekarte, auf vielen Instagram-Fotos und in Gesundheitsmagazinen. Doch wie gesund ist das Powergetränk wirklich? Wie bereitet ihr einen energiespendenden und nährstoffreichen grünen Smoothie zu? Und wie viel Energie spendet das schnell gemixte Getränk?
Wir gehen diesen Fragen auf den Grund und geben euch ein paar Rezepte an die Hand. Außerdem nehmen wir euch mit in die Anfangszeit des grünen Smoothies, die tatsächlich etwas mit Affen zu tun hat…
Trenddrink grüner Smoothie: Was drin ist und für wen er gut ist
Zuerst einmal wollen wir klären, um was es sich bei einem grünen Smoothie überhaupt handelt. Was ist drin, was gibt es für Variationen und wer sollte einen probieren? Denn die Inhaltsstoffe sind nicht für jeden etwas. Es gibt „harmlose“ Varianten, die angenehm fruchtig-mild schmecken. Aber auch Kombinationen für echte Gemüse-Liebhaber, die eher Salat im Glas ähneln. Besonders spannend ist die Frage, was denn Schimpansen mit diesem Getränk zu tun haben…
Was ihr bekommt, wenn ihr einen grünen Smoothie bestellt
Eigentlich ist diese Frage recht simpel beantwortet: Ihr bekommt ein grünes Getränk, welches aus mindestens drei Komponenten besteht. In der Regel wird hierbei eine grüne Gemüsesorte zusammen mit süßem Obst und Wasser gemixt. Dies kann natürlich je nach Belieben variiert werden. Die klassischen Inhaltsstoffe sind meist Spinat oder Salat, Apfel oder Banane und Wasser.
Dank der Früchte schmeckt ein grüner Smoothie süß, durch das Pflanzengrün färbt sich das Getränk grün und das Wasser sorgt für die richtige Trink-Konsistenz. Die grünen Inhaltsstoffe machen den grünen Smoothie so besonders: Sie enthalten nämlich sehr viele Nährstoffe, wegen denen man das Getränk zurecht als Powergetränk bezeichnen kann.
Ein grüner Smoothie ist nicht nur gesund, sondern liegt auch voll im Trend
Der grüne Smoothie kommt eigentlich aus dem Tierreich
Erfunden wurde der grüne Smoothie von Victoria Boutenko im Jahr 2004. Daher wird sie auch als „die Mutter der grünen Smoothies“ bezeichnet. Wir fassen die ganze Geschichte mal kurz und knapp zusammen: Ihre gesamte Familie litt unter schweren chronischen Krankheiten und Übergewicht. Klassische Schulmedizin half leider nicht, daher stellte sie ihre Ernährung auf vegane Rohkost um. Da auch das irgendwann nichts mehr brachte, begann Victoria zu forschen und studierte dabei die Ernährungsgewohnheiten der Schimpansen. Überraschung: Die Gene von Menschen und Schimpansen gleichen sich ungefähr zu 99,4%! Die in der Wildnis lebenden Affen waren allerdings nicht von bestimmten Krankheiten betroffen, im Gegensatz zu den in Gefangenschaft lebenden Tieren.
Victorias Schlussfolgerung war: Es muss an der Ernährung liegen, denn frei lebende Schimpansen essen verhältnismäßig viel Pflanzengrün. Da dies nicht immer lecker und angenehm ist, forschte sie weiter und entdeckte, dass die Schimpansen Blätter um die Bananen wickeln, um so das Blattgrün schmackhafter zu machen. Dieses Prinzip probierte Victoria ebenfalls aus und warf die Bananen gemeinsam mit Pflanzengrün in den Mixer. So entstand vor vielen Jahren der grüne Smoothie.
Für wen ein grüner Smoothie geeignet ist und für wen nicht
Nicht für jeden sind grüne Smoothies das passende Getränk. Wir haben euch ein paar Kriterien aufgeschrieben, für wen das grüne Powergetränk geeignet ist und für wen nicht.
Perfekt zum Abnehmen, Sport, Lernen und Zeitsparen
Grüne Smoothies helfen beim Abnehmen. Wer unter Übergewicht leidet oder einfach ein paar Kilos für die Sommerfigur verlieren möchte, kann beherzt zugreifen. Die kleinen Power-Drinks unterstützen eine gesunde Ernährung und tun dem Körper etwas Gutes.
Doch auch Menschen, die besondere Ansprüche an ihre Nahrung haben, werden grüne Smoothies lieben. Sie geben zum Beispiel Sportlern vor Ausdauersport die nötige Energie, um länger durchzuhalten. Genauso wie Schüler und Studenten sich damit einfach besser konzentrieren können – der Nährstoffmix aus Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen macht’s möglich. Außerdem berichten manche, von grünen Smoothies eine bessere Haut zu bekommen.
Zu guter Letzt haben Smoothie natürlich noch den Vorteil, dass sie herrlich umkompliziert sind. Perfekt für Workaholics, Menschen mit wenig Zeit zum Essen und Senioren, die Probleme beim Kauen haben.
Ein grüner Smoothie passt zu Sportlern und einem gesunden Lifestyle
Vorsicht bei individuellen Unverträglichkeiten
Manche sollte von grünen Smoothies lieber die Finger lassen, weil sie ggf. nicht gut auf die Inhaltsstoffe reagieren. Menschen mit Diabetes können für den hohen Fruchtzucker-Anteil zu empfindlich sein; ebenso wie Personen mit einer Histamin-Intoleranz z.B. Bananen und viele weitere Fruchtsorten nicht vertragen. Außerdem sollten Personen mit Darmerkrankungen den Arzt konsultieren, bevor sie ggf. verdauungsfördernd wirkende Smoothie genießen.
Und wie ist es mit Schwangeren und stillenden Frauen? Generell ist ein grüner Smoothie der perfekte Nährstofflieferant für Mutter und Kind. Hier sind aber auf individuelle Verträglichkeiten zu achten. Und in den ersten Monaten der Schwangerschaft sollten lieber nicht zu viele Wildkräuter genossen werden, da ihre Wirkung auf das Ungeborene nicht ausreichend evaluiert sind. Weitere Tipps für gesunde Drinks mit Hallo-Wach-Kick in der Schwangerschaft und Stillzeit haben wir hier zusammengefasst.
Grüne Smoothies und ihre Wirkung auf unseren Körper
Wer seinem Körper mal wieder etwas Gutes tun möchte, der macht mit einem grünen Smoothie definitiv nichts falsch. Durch die vielen Nährstoffe wirkt er wie Detox auf unseren Körper und unsere Seele.
Warum grün die Farbe der Gesundheit ist
Pflanzengrüne Lebensmittel – wie z.B. das Superfood Chlorella – besitzen die größte Nährstoffdichte auf unserem gesamten Planeten. Gemessen an ihrem Energiegehalt enthalten sie sehr viele Vitamine, Mineralstoffe und Vitalstoffe, die allesamt gut für unsere Gesundheit sind. Die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) empfiehlt daher fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag, um eine ausreichende Versorgung sicher zu stellen. Das sind etwa 400 g Gemüse oder 250 g Obst täglich. Eine Untersuchung aus dem Jahr 2014 vom University College London rät sogar zu sieben oder mehr Portionen pro Tag. Das Ergebnis: Teilnehmer, die sieben oder mehr Portionen Gemüse und Obst pro Tag aßen, besaßen ein um 42 Prozent niedrigeres Sterblichkeitsrisiko hinsichtlich gesundheitlich bedingter Ursachen (z.B. Krebs).
Wenn wir das mal übersetzen bedeutet dies: Mit einem Liter grünen Smoothie könnt ihr bereits 4 von 5 Portionen Obst und Gemüse eures Tagesbedarfs zu euch nehmen.
Fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag werden empfohlen
So wirkt ein grüner Smoothie auf den Körper
Das Chlorophyll aus den grünen Blättern verbessert das Blutbild, beugt Krebs vor und versorgt den Körper mit Eisen. Ihr entgiftet euch damit, reinigt die Leber, beseitigt unangenehmen Körper- und Mundgeruch, lindert Zahnfleischprobleme und säubert die Zähne. Auch das Sehvermögen wird verbessert. Chlorophyll wirkt auch gut gegen Entzündungen und andere kleine Wehwehchen.
Chlorophyll ist ausserdem ein hervorragender Blutbilder. Es ist fast identisch mit unserem roten Blutfarbstoff und sorgt daher für reines und gesundes Blut. Je gesünder unser Blut ist, umso gesünder sind all unsere Organe und jede einzelne unserer Zellen. Auch für eine gesunde Darmflora ist Chlorophyll unverzichtbar. Gerade Stress, Alkohol und schlechte Ernährung schädigen unserem Darm und unserem Körper. Da ist ein leckerer grüner Smoothie Detox für unseren Körper!
Kann man mit einem grünen Smoothie abnehmen?
Ja, kann man. Ihr müsst hierfür lediglich eine Mahlzeit durch einen grünen Smoothie ersetzen. Ein Smoothie hat zwischen 200 und 400 kcal. Achtet darauf, einen Frühstücks-Smoothie etwas geringer zu bestücken als einen Mittags-Smoothie. Geht ihr das Ganze richtig an, sind ca. 4 kg in 4 Wochen drin (Quelle: Gruene Smooties).
Doch auch ein grüner Smoothie ist kein Patent-Rezept. Esst ihr morgens 5 Pancakes mit ordentlich Zucker obendrauf und danach noch ein Nutella-Brot, bringt auch der grüne Smoothie mittags nicht allzu viel. Übrigens: Ob und wie euch auch Kaffee beim Abnehmen hilft, könnt ihr hier nachlesen.
Auf die Zubereitung kommt es an: Grüne Smoothies richtig mixen
Ein grüner Smoothie kann so vielfältig sein. Verändert ihr eine einzige Zutat, kann euer Getränk ganz anders schmecken. Eine fruchtige Mango statt einer Banane, ein wenig Rote Beete dazu oder Orangensaft statt Wasser. Ihr werdet sehen, ihr könnt verschiedene Variationen.
Green vegetable smoothie with parsley and celery (Foto: Easy Healthy Smoothie via Flickr, license CC BY 2.0)
Die Grüne Smoothie Formel
Es gibt natürlich kein Patent-Rezept für einen grünen Smoothie, aber diese Formel hält sich doch hartnäckig im Netz. Empfohlen wird:
- Früchte in die untere Hälfte des Mixers füllen (ca. 500g).
- Pflanzengrün kommt in die obere Hälfte des Mixers (ca. 100-120g, zum Beispiel Salat oder Spinat).
- Wasser aufgießen bis alle Zutaten darin schwimmen (ca. 350ml).
Dadurch erreicht man eine cremige Konsistenz und der grüne Smoothie schmeckt süß und lecker. Die meisten Smoothies kommen übrigens mit bis zu 5 Zutaten zzgl. Wasser aus.
Grüner Smoothie für Anfänger: Unser fruchtiges Rezept
Für Anfänger ist es besonders wichtig, möglichst viele verschiedene Blattgrün-Sorten und Fruchtaromen kennenzulernen. So seht ihr schnell, was euch schmeckt und was nicht. Beeren-Rezepte sind auch gut geeignet: Je mehr Obst ihr hinzufügt, desto weniger Gemüse-lastig schmeckt euer grüner Smoothie. Das ist zum Probieren also ideal. Für unser Anfängerrezept benötigt ihr folgende Zutaten:
- Eine Handvoll Spinat (alternativ: Feldsalat)
- 1 Apfel mit Schale
- 1 Banane, geschält
- 1/4 Avocado, geschält, entkernt
- Saft von 1 Orange
- Eine Messerspitze Ingwer mit Schale (Alternativ könnt ihr auch Kurkuma verwenden)
- 200 ml Wasser
Die Zubereitung geht auch ganz einfach. Ihr packt alles zusammen in einen Mixer und genießt dann euren Powerdrink. Im unten stehenden Video findet ihr noch weitere leckere Rezepte für Anfänger.
Grüne Smoothies für Fortgeschrittene: Ein Rezept mit viel Grün
In den grünen Smoothies für Fortgeschrittene sind mehr Superfoods enthalten, als in denen für Anfänger. Sie werden fast täglich statt einem klassischen Frühstück getrunken und müssen daher leicht zu variieren sein. Die Smoothies für Fortgeschrittene schmecken mehr nach Gemüse statt nach Obst. Sie liefern dafür aber auch mehr Energie und sind ein richtiger Powerdrink. Ein solches Kaliber ist der Kiwi-Gurken-Spinat-Smoothie. Ihr braucht dafür folgende Zutaten:
- Eine Banane
- Zwei Kiwis
- 2 EL frisch gepresster Limettensaft
- Ein Stück Salatgurke
- 20 g Selleriegrün
- 20 g Spinat (frisch)
- Eine Hand voll Grünkohl (Kale)
- 180 ml Wasser zum Auffüllen
Für die Zubereitung werft ihr alles in den Mixer und püriert die Zutaten gut durch. Dieser Smoothie ist besonders reich an Nährstoffen, da Kale enthalten ist. Das ist nichts anderes als der deutsche Grünkohl und ein richtiges Trendgemüse unter den Reichen und Schönen. Grünkohl ist eine der nährstoffreichsten, gesündesten und vielseitig verwendbarsten Gemüsesorten die es gibt.
Frühstücksalternative für Genießer: Die grüne Smoothie Bowl
Bowl Food ist ein neuer Ernährungstrend geworden. Alles wird aus einer einzigen Bowl (Schüssel) gegessen. Auch den grünen Smoothie könnt ihr als Bowl zubereiten. Die Smoothie Bowl mit Matcha beispielsweise schmeckt wunderbar erfrischend und besitzt eine große Menge an Antioxidantien, Mineralien und Vitaminen. Die Smoothie Bowl macht wach am frühen Morgen und sättigt dank der hochwertigen Ballaststoffe auch langanhaltend.
Ähnlich wie bei der Acai Bowl werden hier nur die leckersten und gesündesten Zutaten verwendet. Ihr könnt hiermit wunderbare Frühstücksvariationen zaubern. So kleine Kunstwerke essen sich doch besonders gut, oder?
Grüne Smoothie Bowl im Koi Café auf Bali
Warum ihr jeden Tag einen grünen Smoothie trinken solltet
Grüne Smoothies sind besonders für Menschen geeignet, die Mühe haben, genügend Obst und Gemüse zu sich zu nehmen. Ihr führt eurem Körper ein Vielzahl an wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen zu, die er für alle Stoffwechselvorgänge benötigt.
Zusätzlich nehmt ihr mit dem Verzehr eines grünen Smoothies noch ab. Ersetzt ihr damit eine Mahlzeit, dann erzeugt ihr ein natürliches Kaloriendefizit und euer Körper baut jeden Tag etwas Fett ab. Das Obst im Smoothie liefert außerdem Traubenzucker, welcher die Morgenmüdigkeit beseitigt. Auch nach einer größeren Menge grünem Smoothie werdet ihr keine Müdigkeitserscheinungen wahrnehmen, da der Körper nur ein Minimum an Energie für die Verdauung aufwenden muss.
In wenigen Minuten ist euer Smoothie fertig – das spart Zeit, Nerven und schmeckt noch lecker dazu. Das Getränk lässt sich auch prima vorbereiten und zum Beispiel auf die Arbeit mitnehmen.
Ihr tut obendrein der Umwelt sogar noch etwas Gutes mit dem Verzehr eines grünen Smoothies. Ihr könnt Abfälle vermeiden, da ihr viel mehr vom Gemüse verwendet und weniger abschneidet oder wegwerft. Auch als Resteverwertung eignet das Getränk sich perfekt. Gebt einfach alles in den Mixer, seid kreativ und es wird schon etwas Leckeres dabei heraus kommen!
Warum nicht mal einen grünen Smoothie mit Minze probieren?
Was ihr auf jeden Fall beachten solltet: Grüne Smoothies sind kein Wasser. Also auch kein Durstlöscher! Wenn ihr richtig Durst habt, trinkt am besten Leitungswasser. Ein grüner Smoothie ist hingegen eine Mahlzeit. Trinkt ihn also langsam und bewusst. Lasst euch Zeit beim Genießen und nehmt den Geschmack wahr. So gebt ihr eurem Körper auch Zeit, die Nährstoffe zu verdauen!
Ihr seht, ein grüner Smoothie ist ein prima Frühstück, Mittagessen oder auch ein kleiner Snack für Zwischendurch. Ein wahres Powergetränk, welches nicht nur Gesund für den Körper ist, sondern auch der Seele gut tut! Spannende und gesunde Alternativen sind übrigens die Goldene Milch und die Moon Milk.