Kaffee trinken

Kaffee trinken: 10 Meinungen über den Kaffeegenuss – und was dran ist

Es gibt viele verschiedene Mythen über das Kaffee trinken: Kaffee mache angeblich dick, Kaffee sei ungesund, Kaffee helfe beim Abnehmen, und man solle dem Schlaf zuliebe nach 18:00 Uhr keinen Kaffee trinken. Und das sind nur ein paar beispielhafte Geschichten, die die Menschen sich über Kaffee so erzählen! Nicht alles davon stimmt, und teilweise sind die Informationen sogar widersprüchlich – aber ein Körnchen Wahrheit steckt bei “Gerüchten” ja immer drin. Oder doch nicht?! In diesem Artikel haben wir 10 verbreitete Meinungen über das Kaffee trinken herausgesucht und räumen heute damit auf!

1. “Kaffee ist ungesund”

Diese Aussage einfach pauschal als Irrtum zu bezeichnen wäre falsch. Denn wer im Überfluss Kaffee trinkt, zum Beispiel 10 Tassen am Tag oder mehr, der nimmt viel zu viel Koffein zu sich und schadet langfristig gesehen tatsächlich seiner Gesundheit. Wie viel Kaffee trinken ist aber nun für einen gesunden Menschen erlaubt? Nach Medizinern hängt das unter anderem vom Körpergewicht ab und wie man den Kaffee zu sich nimmt: 

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) empfiehlt einem gesunden Erwachsenen eine maximale Aufnahmemenge von 200 Milligramm Koffein als Einzeldosis (etwa zwei Tassen Kaffee) und 400 Milligramm Koffein über den Tag verteilt (etwa vier Tassen Kaffee). Das entspricht als Faustregel etwa 3 Milligramm Koffein pro Kilogramm Körpergewicht als Einzeldosis bzw. 5,7 Milligramm Koffein pro Kilogramm Körpergewicht über den Tag verteilt. (Quelle: Die Bundesregierung)

Um diese Werte als gesunder Mensch nicht zu überschreiten, sollte man den Kaffee nicht zu stark brühen, und auch andere koffeinhaltige Lebensmittel mit in die Rechnung einbeziehen. Achtung: Manche Menschen reagieren besonders empfindlich auf Koffein und vertragen daher deutlich weniger – das ist vor allem auch bei Minderjährigen der Fall! Auch bei einer bestehenden Schwangerschaft oder bei Erkrankungen wie Bluthochdruck gelten entsprechend strengere Einschränkungen beim Kaffee trinken, die mit dem Arzt abgestimmt werden sollten. Nun wollen wir uns noch etwas genauer ansehen, welchen Einfluss Kaffee auf die Gesundheit nachgesagt wird, und inwiefern negative Effekte befürchtet werden müssen. 

“Kaffee trinken erhöht den Blutdruck”

Diese Aussage ist nur zum Teil falsch. Kaffee bzw. das enthaltene Koffein erhöht den Blutdruck, allerdings ist diese Wirkung bei den meisten Menschen nur kurzfristiger Natur – vor allem, wenn es sich um Gewohnheitskonsumenten handelt, die regelmäßiges Kaffee trinken gewöhnt sind. Bei Gelegenheitskonsumenten kann der erhöhte Blutdruck hingegen etwas länger anhalten, genauso wie bei besonders koffeinsensiblen Menschen, die laut Studien intensiver reagieren. Als Faustregel sollten Menschen mit Vorerkrankungen wie Bluthochdruck oder individueller Empfindlichkeit beim Kaffee trinken und Verzehr anderer koffeinhaltiger Lebensmittel (z.B. TeeKakao, Cola und Schokolade) daher tatsächlich vorsichtig sein. Hier hilft das Beobachten des eigenen Körpers beim Konsum sowie die Absprache mit dem Hausarzt!

“Kaffee erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen”

Kaffee enthält Koffein, und Koffein wirkt anregend. Dabei ist der Koffeingehalt je nach Kaffeesorte und Art der Zubereitung verschieden. Dennoch sagen Mediziner wie z.B. in diesem Artikel auf Medizin-Transparent.at, dass sich ein gesundes Herz und Kaffee trinken “möglicherweise” doch miteinander kombinieren lassen. Dabei beruft man sich auf zahlreiche Studien, die den Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall (bzw. eine denkbare Prävention) untersucht haben.

Auch zum Zusammenhang von Kaffee trinken und neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer wird momentan geforscht, insbesondere ob das koffeinhaltige Getränk den ursächlichen Proteinablagerungen im Gehirn entgegenwirken kann.

“Kaffee trinken schadet dem Magen”

Ja, Kaffee trinken kann manchen Menschen auf den Magen schlagen. Dabei spielt unter anderem die Röstung der Bohnen eine große Rolle. Werden Kaffeebohnen beispielsweise sehr schnell und bei sehr hohen Temperaturen geröstet – viele Industrieröster “verbrennen” ihre Bohnen teils binnen 90 Sekunden – bilden sich verschiedene Bitterstoffe. Genau die schlagen mitunter auf den Magen. Hingegen bringt eine schonende Röstung (geringere Temperaturen bei höherer Röstdauer) einen weniger bitteren Kaffee hervor. Außerdem können helle Kaffeeröstungen wie z.B. die in Skandinavien beliebten Light Roasts den Magen mehr ärgern als ihre dunkleren Pendants, weil sie die Bohnen als “Kerne” der Kaffeefrucht quasi “roher” lassen und darum natürlich auch mehr Säure enthalten. 

Viele Menschen mögen deshalb gern einen Schuss Milch im Kaffee – egal ob vegan oder nicht – weil sie ihn verdünnt, cremiger und gefühlt etwas sanfter macht. Auch ein Cafe Americano (d.h. ein mit Wasser gestreckter Espresso) ist natürlich weniger stark als ein klassischer Espresso oder Filterkaffee, sofern man für alles dieselbe Bohne mit derselben Röstung verwendet. 

Ebenfalls eine Rolle spielt, ob ihr Kaffee auf nüchternen Magen trinkt oder hingegen etwas dazu esst! Zum morgendlichen Kaffee trinken passt ein Nutella-Brot genauso gut wie Müsli – unser Tipp: Müsli selbermachen! – oder eine vitaminreiche Acai-Bowl. Achtung: Wer auf Säure empfindlich reagiert, sollte auch bei der Wahl des Frühstücks clever sein, und dann z.B. auf Zitrusfrüchte verzichten und mehr Kohlenhydrate bevorzugen.

Ein gesundes Frühstück zum Kaffee

2. “Kaffee macht süchtig”

Manch Mediziner spricht beim Thema Kaffee von einer „sozial verträglichen Droge“ – bei solchen Aussagen kommt man schon ins Grübeln. Kann man wirklich zum Kaffee-Junkie werden? Wie bei vielen Dingen spielt hier die Gewohnheit eine wichtige Rolle. Bei extremem Kaffeekonsum soll es durchaus zu einer Art Entzugserscheinung kommen. Wer über Wochen oder Monate hinweg täglich sehr viel Kaffee trinkt, braucht irgendwann immer mehr, um die gewünschte anregende Wirkung zu erhalten. Das liegt daran, dass unser Nervensystem bei starkem Koffeinkonsum die Anzahl der entsprechenden Adenosin-Rezeptoren erhöht, an die sich die Koffeinmoleküle anheften. Unterbricht der Kaffeevieltrinker seine Gewohnheit für einige Tage, können Kopfschmerzen und Müdigkeit sowie Konzentrationsschwäche als eine Art Entzugserscheinung die Folge sein. In dem Zusammenhang sagte der Psychologe und Suchttherapeut Dr. Wolfgang Beiglböck in der Ärztezeitung: 

“Es ist umstritten, ob man überhaupt koffeinsüchtig werden kann. In Europa kann man die Koffeinsucht nach dem europäischen Klassifizierungssystem diagnostizieren, in Amerika handelt es sich nur m koffeinbezogene Störungen. Aus meiner Praxis im klinischen Bereich kenne ich Patienten, die Entzugserscheinungen auf Koffein zeigten, wenn sie keinen Kaffee bekamen. Bei den Jüngeren ist ähnliches bei Energydrinks oder Cola zu bemerken. (…) Es handelt sich um ein Genussmittel, das in selteneren Fällen auch zum Suchtmittel werden kann. Der Koffein-Abbau und die Verträglichkeit sind individuell sehr unterschiedlich.”

Auch wenn der Körper bei den meisten Menschen Koffein relativ schnell abbauen kann: Auf Basis der obigen Aussagen werden alle, die jeden Tag viele Tassen Kaffee trinken und den Konsum plötzlich drastisch reduzieren wollen, wahrscheinlich ein paar Tage mit der Umgewöhnung zu kämpfen haben. Spannend ist übrigens auch, dass verschiedene Forscher gerade untersuchen, wie Kaffeekonsum und Despressionen miteinander zusammenhängen – einen schönen Überblick dazu gibt es bei Medical News Today.

Kann Kaffee wirklich süchtig machen?

3. “Kaffee trinken hilft beim Ausnüchtern”

Leider nein: Kaffee trinken hat keinen Einfluss auf die Alkoholkonzentration bzw. den Alkoholabbau im Blut! Die belebende Wirkung des Koffeins könnte höchstens dazu führen, dass manche sich nach einer durchzechten Nacht etwas munterer fühlen – wohl gemerkt je nachdem, wie sie auf Koffein reagieren. Vielleicht wird ihnen davon aber auch einfach nur schlecht…. und sie wollen lieber einen Rollmops essen?! Da ist wirklich jeder Jeck anders! Unabhängig vom Kaffeekonsum setzen viele am Tag nach der Feierlichkeit gern auf ein herzhaftes Katerfrühstück und viel Wasser, um den Energie- und Mineralstoffhaushalt wieder aufzufüllen und sich bald besser zu fühlen.

Falls du einen Kater hast und gegen die Kopfschmerzen eine Tablette nimmst: Schau mal auf die Packung. Denn laut Stiftung Kopfschmerz enthalten viele Schmerzpräparaten zusätzlich Koffein. Was man sich davon verspricht, kannst du hier nachlesen. Wir schlagen ansonsten einen Spaziergang an der frischen Luft vor!

4. “Espresso hat mehr Koffein als Filterkaffee”

Wo liegt eigentlich genau der Unterschied zwischen Espresso und Filterkaffee? Vielen können diese Frage gar nicht beantworten. Zugegeben, wir gehörten auch lange zu denjenigen, die dachten, dass Espresso stärker ist und mehr Koffein hat. Dies ist zwar nicht zu 100% falsch, aber dennoch ein Irrglaube. Denn relativ gesehen hat dieselbe Menge Espresso zwar wirklich mehr Koffein als Filterkaffee, aber wird in viel kleineren Dosen getrunken. Deswegen putscht eine kleine Espressotasse weniger auf als ein großer Becher Filterkaffee! 

Espresso schmeckt dank der kräftigen Röstung zwar stärker und intensiver als Kaffee, hat aber tatsächlich weniger Koffein – allein aufgrund der geringeren Menge in der Tasse!

Grundsätzlich gilt allerdings: Der Koffeingehalt eures Kaffees hängt von der Kaffeebohnensorte, dem Verhältnis von Kaffeepulver zu Wasser, und der Brühdauer ab. Außerdem schmecken Kaffee und Espresso nicht nur unterschiedlich – es steckt mitunter auch anderes drin. Eine Tasse Espresso enthält beispielsweise deutlich weniger Säuren als Kaffee. Erstaunlich!

Hat Espresso wirklich mehr Koffein als Filterkaffee?

5. “Kaffee kann im Kühlschrank gelagert werden”

Nein, bitte bloß nicht! Kaffee verliert im Kühlschrank sein Aroma! Durch die niedrigen Temperaturen werden zwar die Eigenaromen der Kaffeebohnen geschützt, allerdings nimmt der Kaffee auch die Gerüche von anderen Lebensmitteln im Kühlschrank auf. Und wer will schon, dass es beim Kaffeetrinken plötzlich nach Käse, Zwiebel oder Wurst schmeckt?! Etwas weniger problematisch (wenn auch nicht frei von Problemen) ist übrigens das Kaffeebohnen einfrieren – eine ebenfalls verbreitete Praktik.

Viel besser als im Kühlschrank ist euer Kaffee in der richtigen Kaffeedose aufgehoben – wer hier nicht spart, hat deutlich länger was von den leckeren Kaffeearomen der Bohnen! In der Kaffeedose kann der Kaffee kühl, trocken, luftdicht und lichtgeschützt gelagert werden. Und die Kaffeedose selbst gehört ebenfalls nicht in den Kühlschrank, sondern am besten in den Küchenschrank oder eine dunkle Vorratskammer. Übrigens sollten in deine Kaffeedose am besten ganze Bohnen wandern, da bereits gemahlener Kaffee bis zum Aufbrühen schon zu viel Aroma verloren hat.

6. “Kaffee trinken verursacht Schlafprobleme”

Oben hatten wir bereits erwähnt, dass Koffein vor allem Gelegenheitskaffeetrinker hippelig machen kann. Sie bekommen eventuell Schwierigkeiten beim Einschlafen, weil sie die aufmunternde Wirkung des Koffeins nicht gewohnt sind. Diese liegt mitunter an einer individuellen Sensibilität, wie amerikanische Wissenschaftler nun feststellten: In einer breit angelegten Studie fanden sie heraus, dass vor allem Alkohol und Nikotin den Schlaf vieler Menschen negativ beeinflussen, Koffein hingegen vor allem dann, wenn man darauf besonders empfindlich reagiert und es nicht so schnell abbauen kann. Ob das einem persönlich so ist, wird man nur durch Ausprobieren herausfinden können.

Übrigens: Mitunter genehmigen sich Menschen, deren Körper Koffein besonders schnell abbauen kann, sogar absichtlich einen Kaffee vorm Zubettgehen – von sogenannten “Fast Metabolizern” spricht in diesem Zuge ein Artikel. Vielleicht sind darunter einige der besonders kaffeeverrückten Finnen, die an einen hohen Konsum gewöhnt sind und für Kaffee trinken zu jeder erdenklichen Tageszeit sogar eigene Namen haben…

Dass Kaffee trinken ungewollt wach hält, ist also weder klar zu bestätigen noch zu widerlegen. Es kommt ganz auf den Mensch an. Ja, Koffein hat eine anregende Wirkung, dieser Effekt hält jedoch nicht endlos an, weil der Körper die Substanz nach und nach abbaut. Ist jemand allerdings keinen Kaffee gewohnt oder sehr empfindlich, sind Schlafstörungen durchaus möglich.

Hält Kaffee wirklich wach?

7. “Kaffee schmeckt mit jedem Wasser gleich”

Ganze 99% eures fertig aufgebrühten Kaffees in der Kaffeetasse besteht aus Wasser. Deshalb spielt Wasser natürlich eine wichtige Rolle bei der Kaffeezubereitung! Die meisten Haushalte verwenden Leitungswasser, was völlig okay ist. Dieses kann allerdings zu hart oder (weitaus seltener) zu weich sein. In den meisten Regionen Deutschlands ist das Wasser sehr kalkhaltig und damit zu hart.  In dem Fall hat das Wasser einen sehr hohen (basischen) ph-Wert, der die Aromen deines Kaffees aufhebt. Die Folge: Er schmeckt nach nix. Im Gegenteil dazu kann zu weiches Wasser wegen seines niedrigen (sauren) ph-Wertes die bitteren Noten im Kaffee überbetonen und ihn sehr sauer schmecken lassen. 

Euer Trinkwasser kann den Geschmack des Kaffees ohne den passenden Wasserfilter – z.B. einen Tischfilter oder Filterkopf am Wasserhahn – durchaus negativ beeinflussen. Ihr könnt seine Qualität mit einem Test-Kit oder im Labor prüfen. Ansonsten ist Quellwasser aus der Flasche eine gute, wenn auch auf Dauer teure Wahl.

Wichtig ist ebenfalls, dass sich das Kaffeearoma im Brühwasser optimal lösen kann. Die im Wasser enthaltenen Mineralien und Salze sind Geschmacksträger für euren Kaffee, daher sollte das Kaffeewasser frisch und sauerstoffreich sein. Demzufolge ist Wasser, das schon einige Tage lang ungenutzt im Tank eures Kaffeevollautomaten oder eurer Siebträgermaschine stand, für die volle Geschmacksentwicklung ungeeignet. Frisch ist immer besser!

8. “Kaffee trinken macht dick”

Zunächst die gute Nachricht: Kaffee selbst hat als Aufguss von Brühwasser auf gemahlene Kaffeebohnen fast keine Kalorien und kann deshalb nicht in Fett umgewandelt werden. Deshalb muss Kaffee sogar im Rahmen einer Diät trinken nicht zwangsläufig verboten sein – naja, zumindest theoretisch. Praktisch funktioniert das nur, wenn ihr ein paar Dinge beim Kaffeegenuss beachtet! Denn was beim Kaffee trinken dick macht, sind die Zugabe von Zucker, Sirupen und fettreicher Milch. Wer abnehmen will, sollte also lieber die Finger von Vanille-Latte-Macchiato, Schoko-Cappuccino und sonstigen aufgemotzten Kaffeevariationen lassen!

Es ist also Fakt, dass Kaffee trinken dick machen kann, aber nicht muss. Und nein, gegen einen Schluck Milch ist in eurer Tasse Filterkaffee oder Espresso auch nichts einzuwenden. Wer allerdings so viele Kalorien wie möglich sparen will oder nur die kaffeeeigenen Aromen genießen will, sollte ihn lieber schwarz trinkenKuhmilch, die viele nicht vertragen, soll angeblich auch die pflanzlichen Inhaltsstoffe im Kaffee hemmen, von denen sich manche Konsumenten einen Effekt versprechen. Sie setzen lieber auf Milchersatz – besonders fett- und kalorienarm sind Reis- und Hafermilch. 

Macht Kaffee dick?

9. “Kaffee trinken entzieht dem Körper Wasser”

Wie lange haben wir Kritikern Glauben geschenkt, dass unser Lieblingsgetränk entwässernd wirkt – und dann kam endlich heraus – stimmt alles nicht! Heute wissen wir, dass Kaffee mit auf die Liste der täglichen Flüssigkeitszufuhr darf. Das sagt zum Beispiel der Berufsverband der Deutschen Internisten (BDI). Hurra! Er soll so gut wie nicht entwässernd wirken. Allein die Tatsache, dass Kaffee selbst fast ausschließlich aus Wasser besteht, entkräftet das Märchen vom Entwässern eigentlich sofort. Kaffee trinken kann zwar den Harnfluss anregen und sie schneller aufs stille Örtchen schicken, doch soll dies nichts mit Entwässern zu tun haben. Außerdem kann dieser Effekt bei jedem Menschen unterschiedlich stark ausfallen – manche merken’s vielleicht, andere gar nicht. 

10. “Kaffee trinken schadet Potenz und Fruchtbarkeit”

Nö, Kaffee trinken muss der Potenz nicht schaden! In einem Artikel im Independent UK wurden wissenschaftliche Studien zusammenfasst, die teils untersuchten, ob Kaffee eventuell sogar für gesteigerte Lust sorgen kann. Darunter war eine jüngere Studie in Texas, die sich speziell den erektilen Dysfunktionen widmete, sowie Laboruntersuchungen an weibliche Ratten, die Kaffee als vermutetes Aphrodisiakum verabreicht bekamen. Wohlgemerkt hingen diese hypothetischen und von den Forschern untersuchten Wirkungen aber von einigen Faktoren ab, z.B. wie stark Mensch (oder Tier) den Kaffeekonsum gewohnt waren und ob es andere Vorerkrankungen gab.

Auch der Kinderwunsch braucht bei Kaffeetrinkern nicht hinten anzustehen: In einem breit angelegten Literaturüberblick resümieren Wissenschaftler, inwiefern regelmäßiger Kaffeekonsum die Spermienqualität beeinträchtigt. Selbst Schwangere und Stillende müssen nicht zwangsläufig auf Kaffee trinken verzichten, sofern sie den Konsum vorher schon gewohnt waren und der Arzt grünes Licht gibt. Allerdings sollten gelten für sie deutlich strengere Koffeinlimits und ein medizinischer Rat ist vor dem Konsum unbedingt einzuholen.

Vermindert Kaffee die Fruchtbarkeit?

Fazit: Kaffee trinken ist anders, als viele denken!

Ihr seht – man sollte nicht alles glauben, was man hört oder liest! Heute steht in der Zeitung „Kaffee ist ungesund“, morgen lautet die nächste Schlagzeile komplett anders. So ganz einig sind sich die Wissenschaftler also nicht – je nachdem, auf welchen Teilausschnitt der Realität sie sich gerade stürzen. Am Ende kommt es auch immer darauf an, wie jeder Mensch selbst auf Kaffee trinken und Koffein reagiert. Falls du eine bestimmte Unverträglichkeit hast oder eine medizinische Indikation, die den Kaffeekonsum beeinflussen kann, dann scheue dich nicht, deinen Arzt um Rat zu fragen.

Ansonsten mahnen wir: Kauft gute, frisch geröstete Kaffeebohnen, und mahlt sie selbst vorm Zubereiten. Informiert euch über die Feinheiten der einzelnen Zubereitungsmethoden, z.B. im Happy Coffee Magazin. Und haltet die Kaffeebohnen beim Lagern bitte aus eurem Kühlschrank fern. So einfach geht guter Kaffee. Und nun genießt euer wohlverdientes Tässchen!

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Sabrina Wirth
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Sabrina arbeitet als freie Texterin und Social Media Redakteurin. Am Besten mit einem frisch gebrühtem Kaffee in der Hand - mit extra viel Milchschaum!

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Heidi ist die "Kaffee-Doktorin" bei Happy Coffee: Zusammen mit Christian hat die promovierte Betriebswirtin das Unternehmen 2008 gegründet und schreibt ausführlich über alle Themen aus der Kaffee-Szene. Egal ob Kaffee-Zubereitung, Kaffeezubehör oder Kaffeespezialitäten - Heidi recherchiert, probiert, fotografiert und berichtet ausführlich für unsere Leserschaft. Privat trinkt sie am liebsten handgefilterten Kaffee zu einem gesunden Frühstück.


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